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WAZ: Münchhausens Eieruhr. Kommentar von Jens Dirksen

Essen (ots)

Später einmal wird es über unsere Zeit heißen, dass
es niemals zuvor schnellere Rechenmaschinen gab, mit denen man auch 
schreiben konnte und Bilder angucken. Wir aber, die wir dabeigewesen 
sind, werden es besser wissen: Computer waren etwas für Menschen, die
viel, viel Zeit hatten.
Okay, wenn alles so funktioniert, wie die Erfinder sich das 
ausgedacht haben, dann sind Computer superschnell.
Also theoretisch.
Aus der Praxis aber wissen wir, was die Stunde geschlagen hat, 
wenn mal wieder die Eieruhr auf dem Bildschirm auftaucht. Nicht 
auszudenken, wie viel Lebenszeit wir  damit verbracht haben, auf 
diese Uhr zu starren.
Kein  Symbol verkörpert die Paradoxie unserer Gegenwart mehr als 
diese verflixte Eieruhr. Sie steht, schon wegen der Sandkörner, für 
die ungezählten Momente der Entschleunigung in Zeiten des 
allgegenwärtigen Turbo-Turboismus. Und seltsam: Immer genau zwischen 
zwei Turbo-Sekunden dehnt sich die Eieruhr-Entschleunigung ins 
Unendliche. So nimmt das Symbol Münchhausen-Züge an. Eine Eieruhr 
dagegen ist nach etwas mehr als fünf Minuten abgelaufen.

Pressekontakt:

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Telefon: 0201 / 804-6528
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