Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Ein Leben in Fristen - Kommentar von Matthias Korfmann

Essen (ots)

Was sagt man einem, der einen Arbeitsvertrag
bekommt? Zunächst: Herzlichen Glückwunsch! Gleich danach könnte die 
Frage stehen: Wie lange denn? Ein Job ist heute wohl eher ein 
Lebensabschnittsbegleiter als ein Partner fürs Leben.
Das hat selten was mit bösen Personalern zu tun, die gerne heuern und
feuern. Hinter der Inflation der befristeten Arbeitsverträge steht 
nicht allein ein wachsendes Misstrauen gegenüber den Arbeitnehmern. 
Nein, es ist auch ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber der 
Entwicklung von Märkten.
Unternehmen hängen mehr denn je an der Nabelschnur der Konjunktur. 
Und Krisen machen vorsichtig. Was sich heute toll verkauft, ist 
morgen schon ein Flop. Da gehen viele auf Nummer sicher und schließen
Verträge mit kurzer Laufzeit.
Das aber hat schlimme Folgen. Für die befristet Beschäftigten 
sowieso. Wer sich von Vertrag zu Vertrag hangeln muss, ist zur 
Ruhelosigkeit gezwungen. Der wird vielleicht auf Kinder, aufs 
Eigenheim und auf einen Partner fürs Leben verzichten. Die eigene 
Zukunft wird dann zum Fragezeichen.
Fatal ist dieser Trend auch für Arbeitgeber. Denn Leute, die man erst
ein bisschen anfüttert und dann fallen lässt, sind selten diejenigen,
die für die Firma durch dick und dünn gehen. Wer nicht viel gibt, der
kann auch nicht viel erwarten.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 17.03.2010 – 16:22

    WAZ: Bochumer Maler Kuno Gonschior tot

    Essen (ots) - Am Dienstag ist der Bochumer Maler Kuno Gonschior überraschend im Alter von 74 Jahren gestorben. Wie die WAZ-Gruppe in Ihren Donnerstagausgaben berichtet, wurde der Bochumer Maler in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr zu einem Künstler von nationaler, ja internationaler Bedeutung: Einzelausstellungen führten ihn nach New York, nach Sydney und Toronto. Der Ruhm über Kontinente hinweg kam ...

  • 16.03.2010 – 20:13

    WAZ: Ein Abschied ohne Nachfolger. Kommentar von Arnold Hohmann

    Essen (ots) - MSO sei "eine Marke wie BMW" geworden, meinte der Regisseur Tom Tykwer, als er am Montagabend Abschiedsworte sprach für Michael Schmid-Ospach, der Ende März als Geschäftsführer der Filmstiftung NRW aus dem Amt scheidet. Einen "Kinoermöglicher" nannte er ihn beim Abschiedsfest in Düsseldorf. Einen, der für den Film "draußen trommelt und drinnen träumt". Der Wuppertaler Tykwer hat nahezu alle ...

  • 16.03.2010 – 20:11

    WAZ: Stars haben ihre Klubs in der Hand. Kommentar von Reinhard Schüssler

    Essen (ots) - Wenn ein Fußball-Profiklub mit seinem Star einen langfristigen Vertrag abschließt, geschieht dies zwangsläufig unter den Bedingungen des Marktes. Und die kommen eindeutig den Spielern entgegen. Stehen doch allein sie auf der sicheren Seite. Nicht nur, dass ihnen - unabhängig von jeder Formschwankung - über Jahre ein Millionensalär ...