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WAZ: SPD buhlt um die Gewerkschaften - Kraft holt Schneider. Kommentar von Ulrich Reitz

Essen (ots)

Jürgen Rüttgers hat sich seit Beginn seiner Amtszeit
um ein gutes Verhältnis zu den Gewerkschaften bemüht. Dies entspricht
der Tradition der nordrhein-westfälischen CDU. Sie versteht sich seit
1948 als das soziale Gewissen der Republik. Der DGB-Chef Guntram 
Schneider hat sich öfter anerkennend bis respektvoll über Rüttgers 
geäußert, sich sogar ausdrücklich von dem SPD-Vorwurf distanziert, 
der NRW-Premier sei bloß ein "Sozialschauspieler". Umso mehr muss es 
Rüttgers jetzt als Rückschlag empfinden, wenn nun die 
SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft damit werben kann, der 
Arbeiterführer sei bei ihr zuhause.
Der SPD-Frau ist ein Schachzug gelungen. Mit der Personalie 
Schneider signalisiert sie, die SPD will wieder Partei der 
Gewerkschaften sein. Und Schneider, der nicht nur, aber auch  auf dem
Linken-Parteitag deutlich für Rot-Rot-Grün geworben hatte, spielt 
mit. Passend dazu  trimmt von Berlin aus SPD-Chef Gabriel die 
Hartz-Reformen, die scharenweise Gewerkschaftsleute zur Linkspartei 
trieben, auf DGB-verträglich.
Aber Kraft zahlt auch Preise. Die SPD, zu Zeiten Raus, Clements 
und Steinbrücks Partei der wirtschaftszugeneigten linken Mitte, steht
unter Kraft deutlich links. Ob ihr das bei den Wählern hilft, wird 
man dann sehen.

Pressekontakt:

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Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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