Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Merkels späte Entscheidung - Last-Minute-Trauer. Kommentar von Dirk Hautkapp

Essen (ots)

Angela Merkels Zusage, den schweren Gang zur
Trauerfeier ins niedersächsische Selsingen mitzugehen, wird den 
Angehörigen hoffentlich gut tun. Den Charakter einer 
schadensbegrenzenden Last-Minute-Entscheidung verliert sie darum 
nicht. Die Frau, die es vermeidet, sich von Verlierer-Themen 
infizieren zu lassen, springt beim traurigsten Kapitel der deutschen 
Afghanistan-Misere nicht so sehr aus tief empfundenem persönlichen 
Antrieb. Sondern weil ihr ein Massenmedium das Stöckchen hinhält.
Seltsam. Warum muss eine Regierungschefin erst in die flüchtige 
Währung der Meinungsforscher übersetzen, was ihr Erscheinen oder 
Nichterscheinen am Grab gefallener Soldaten bringt? Jeder Staat hat 
eine besondere Verantwortung für diejenigen, die er ausschickt, um in
seinem Namen für Werte wie Freiheit und Demokratie zu kämpfen.
Es sollte unstrittig sein, dass die Bundeswehrsoldaten in 
Afghanistan ein Opfer bringen, das weder ihr Sold ausgleicht noch der
Hinweis auf spezifische Berufsrisiken. Wer im Namen seines Landes 
sein Leben zu geben bereit ist, hat im Todesfall am Grab Worte 
verdient, die nach Wirklichkeit klingen. Und den offen bekundeten 
Respekt der politisch Verantwortlichen.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 08.04.2010 – 20:52

    WAZ: Deutsche spenden weniger - Magere Zeiten. Kommentar von Rolf Potthoff

    Essen (ots) - Die Deutschen spenden weniger. Bricht diese Nachricht total überraschend über das Land herein? Eher nicht. Denn die Spendenbereitschaft hängt mit einer ganzen Reihe von Umständen zusammen, die derzeit nicht gerade günstig für Hilfswerke sind. In tatsächlich oder gefühlt wirtschaftlich ungewissen Zeiten wandert Geld eher auf die hohe ...

  • 08.04.2010 – 20:48

    WAZ: Unfähigkeit der Familie. Kommentar von Tobias Bolsmann

    Essen (ots) - Angesichts der jüngsten Umfrage zur Ausbildungsreife von Jugendlichen könnte man an dieser Stelle räsonieren über die Erwartungen der Wirtschaft, die Haltung der Gewerkschaften oder die Möglichkeiten des Bildungssystems. Alles unnötig! Die Frage von Fähigkeit oder Unfähigkeit - egal in welchem gesellschaftlichen Bereich - wird zuerst in der Familie beantwortet. Oder dem, was davon ...