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WAZ: Bluttat im Remscheider Gefängnis - Lange Pannen-Chronik - Leitartikel von Christoph Meinerz

Essen (ots)

Ein Häftling tötet seine Freundin, die ihn in der
Liebeszelle des Gefängnisses besucht. Eine abscheuliche Tat. An einem
Ort, der Menschen vor Verbrechen schützen und überführte Straftäter 
vor Rückfällen bewahren soll. Soweit die Theorie. Die Praxis zeigt: 
Gewalt hinter Gittern ist nach wie vor eines der größten Probleme im 
Strafvollzug. Gerade deshalb bleibt unverständlich, weshalb der 
Häftling 1.) in den Besitz von zwei Messern gelangen, 2.) sie in die 
Besucherzelle schmuggeln, und 3.) mit ihnen die Tat unbemerkt 
verrichten konnte. Wohlbemerkt in einem Hochsicherheitstrakt.
Kurz vor der Landtagswahl muss sich die NRW-Justizministerin erneut 
den Vorwurf mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen in einer ihrer 
Justizvollzugsanstalten gefallen lassen. Denn politisch trägt sie die
Verantwortung für die Zustände in den Gefängnissen. Ihre 
Pannen-Chronik ist bereits lang: Vom Foltermord im Siegburger 
Jugendknast über die Entlassung gefährlicher Sexualstraftäter und 
spektakuläre Ausbrüche bis hin zu Vorwürfen der Vetternwirtschaft 
innerhalb der Justiz. Kurz vor der Landtagswahl beschert die grausige
Tat in ihrem Wahlkreis der CDU-Politikerin unfreiwillig noch einmal 
einen großen Auftritt. Es könnte ihr letzter als Ministerin sein.

Pressekontakt:

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Telefon: 0201 / 804-6528
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