Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Die Kraft der geistigen Heilung. Leitartikel von Petra Koruhn

Essen (ots)

Die Patienten haben es doch längst gewusst, wie wichtig die alternative Medizin ist. Und dass nicht nur die Operation bei Krebs hilft. Wie schön also, dass die Ärzte nun von ihren Kranken lernen.

Mehr als die Hälfte der Patienten mit Krebs nutzen die Hilfe alternativer Heilmethoden. Das Bizarre ist: Sie tun es oft heimlich. Sie verschweigen ihrem Facharzt, dem Onkologen, dass sie sich nicht nur mit Chemo, sondern auch noch mit Mistel therapieren lassen. Wenn eine vertrauensvolle Beziehung zum Arzt als Basis gilt, um gesund zu werden, sieht es hier schon mal schlecht aus.

Doch nun tut sich etwas. Nicht nur bei Husten oder Befindlichkeitsstörungen wird die Kraft der sanften Medizin erkannt. Nun, man mag es kaum glauben, öffnen sich Universitätskliniken für die alternative Therapie - nicht für bereits etablierte Methoden wie Akupunktur oder Homöopathie, nein - man staune: für geistiges Heilen.

Dass Hardliner wie Chirurgen auf Hypnose, Handauflegen, Feldenkrais oder Meditation schwören - das ist ein klassischer Paradigmenwechsel in der Schulmedizin. Stand bisher überspitzt gesagt die Reparatur von Einzelteilen im Vordergrund, scheint sich langsam der Gedanke breit zu machen, dass der Mensch eben doch keine Maschine ist. Ganzheitliche Medizin - so etwas galt lange als Schimpfwort. Und so wird das, was viele Ärzte stets als größten Humbug verspotteten, zum Heilsbringer. Langsam begreifen auch die Schulmediziner, wie sehr die Körper-Geist-Verbindung für die Selbstheilungskräfte verantwortlich ist.

Doch hilft wirklich alles? Auf Keksdeckeln tanzen oder sich gemeinsam mit dem Haustier therapieren lassen - alles schon da gewesen. Woran erkennt man, ob man nicht einem Scharlatan aufsitzt? Hier spielt der gesunde Menschenverstand die größte Rolle: Erscheinen einem die Methoden einfach nur obskur oder verlangen Therapeuten astronomische Preise, ist Skepsis geboten. Distanz sollte man halten, wenn ein Behandler hundertprozentige Heilung verspricht. Garantien kann es nicht geben.

Aber wir können vielleicht bald mit unserem Arzt darüber sprechen, was uns hilft. Das ist für viele eine ganz neue Erfahrung.

Fazit: Schulmediziner verstehen endlich, dass nicht nur traditionelle Wege zur Heilung führen. Von der neuen Offenheit werden die Patienten profitieren.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 27.01.2011 – 19:21

    WAZ: Ägyptens Notstand. Kommentar von Gudrun Büscher

    Essen (ots) - In Ägypten herrscht der Ausnahmezustand. Nein, nein - nicht wegen der Demonstrationen. Er herrscht seit 30 Jahren. Und sieht man von der Unterbrechung von 18 Monaten 1980 und 1981 ab, dann herrscht er dort seit 1967. Präsident Mubarak hat die Notstandsgesetze kürzlich erst bis 2012 verlängert. Sie geben Polizei und Geheimdiensten weitreichende Befugnisse. Seit 1981 regiert Mubarak den Notstand. ...

  • 27.01.2011 – 18:07

    WAZ: Ministerin Aigner will Brandzeichen bei Pferden verbieten

    Essen (ots) - Die Züchter sollen ihre Pferde nicht mit Brandzeichen markieren. "Wir wollen den Schenkelbrand in Zukunft verbieten", sagte Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Freitagausgabe). "Das ist nicht mehr zeitgemäß." Der Tierschutz habe für sie "hohe Priorität". Aigner reagiert damit auf eine Initiative des Bundesrates und Forderungen der Grünen. Sie unterstütze den ...