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WAZ: Ein Arbeitskampf bleibt Kampf. Kommentar von Kai Wiedermann
Essen (ots)
Wenn Arbeitgeber und Gewerkschaften um Geld oder bessere Arbeitsbedingungen ringen, ist das nichts für Harmonie-Süchtige. Bei einem Arbeitskampf kracht es schon mal.
Besonders sauer reagiert ein Teil der Öffentlichkeit immer dann, wenn Streiks Busse, Bahnen oder Kindergärten lahmlegen, oder - wie im Fall der Fluglotsen - wohlverdiente Urlaube bedroht sind. Dann steht schnell die Frage im Raum: Darf die das, die Gewerkschaft?
Dass die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) nicht alles darf, hat in der vergangenen Woche das Arbeitsgericht entschieden. Der erste angedrohte Streik war illegal. Aber: Hätte sich die GdF geschickter angestellt, hätte sie streiken dürfen. Das Streikrecht ist von der Verfassung geschützt.
Die Mitarbeiter der Flugsicherung und deren Gewerkschaft haben Macht. Dass sie diese in den Ferien zeigen, ist naheliegend. Wer etwas durchsetzen will, greift dort an, wo es wehtut.
Das Vorgehen der GdF ist riskant. Ihre Mitglieder könnten bald als "gierige Erpresser" dastehen, denen ein Durchschnittsverdienst von über 100 000 Euro nicht reicht. Dass sie vornehmlich "gegen Missmanagement in einem Bundesunternehmen" und für "mehr Sicherheit im Luftraum" einstehen wollen, wie sie intern betonen, davon weiß kaum jemand. Die GdF hat sich selbst in die Defensive gebracht.
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