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WAZ: Ausgeben statt sparen. Kommentar von Gregor Boldt
Essen (ots)
Es sieht so aus, als ob die Deutschen an den bei der WM 2006 begonnenen Bemühungen festhielten, die gängigen Klischees über sie zu widerlegen. Seit dem Fußballfest weiß die Welt, dass wir nicht zum Lachen in den Keller gehen. Jetzt lassen wir sie angeblich wissen, dass die Zeiten, in denen wir - ob zu Recht, sei dahingestellt - "Angstsparer" gerufen wurden, vorbei sind.
Konsum, wenn auch staatlich gefördert, brachte Deutschland neben maßvoller Beschäftigungspolitik vergleichsweise unbeschadet durch die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Nun also kriselt der Euro und die Welt droht in Schulden zu versinken. Regierungen schneidern ihren Ländern knallenge Sparkorsetts. Aber der Deutsche gibt sein Geld lieber aus, als es zu horten. Ob es daran liegt, dass er den Wert des Euros fallen sieht, sich vom Krisengerede nicht beeindrucken lässt oder sich bloß statt des Urlaubs eine neue Couchgarnitur gönnt, ist reine Interpretationssache.
Die Konsumforscher der GfK haben sich für ersteres entschieden. Doch ihre monatliche Umfrage ist, anders als die Wiederentdeckung des Lachens 2006, nur eine Momentaufnahme. Die nächste folgt im September.
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