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WAZ: Am Arbeitsplatz altern können. Kommentar von Frank Meßing
Essen (ots)
Ältere Arbeitnehmer haben es schwer, sich im Beruf zu behaupten. Nur jeder Zweite der 55- bis 64-Jährigen ist noch im Job aktiv. Manche können sich die Abschläge leisten, um die Freiheit als Frührentner zu genießen. Andere profitieren von Sozialregelungen, wenn der Betrieb Mitarbeiter abbaut.
Viele werden aber auch frühzeitig aufs Altenteil geschickt oder resignieren, weil sie dem Stress nicht mehr gewachsen sind. Da führt die psychische Belastung rasch zu einer existenziellen Bedrohung. Wer auf durchschnittlich 113 Euro monatlich verzichten muss, kommt mit seiner Rente oft nicht aus. Deshalb müssen immer mehr Menschen ergänzende Grundsicherung in Anspruch nehmen. In NRW stieg die Zahl der Empfänger zwischen 2003 und 2009 von 73 000 auf 108 000.
Wenn 2010 die Hälfte der Neurentner im Schnitt mit 62 Jahren aus dem Arbeitsleben geschieden ist, klingt es wie ein Hohn, dass ab Montag der stufenweise Einstieg in die Rente mit 67 beginnt. Wenn die Rentenkasse durch eine längere Lebensarbeitszeit wirklich aufgebessert werden soll, muss noch eine Menge passieren. Dabei geht es nicht nur um den Dachdecker über 60, den man nicht mehr aufs Gerüst schicken will. NRW-Sozialminister Guntram Schneider ist nur beizupflichten, wenn er die Wirtschaft auffordert, vermehrt auch "altersgerechte Arbeitsplätze" zur Verfügung zu stellen.
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