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WAZ: Überschätzte E-Autos - Kommentar von Wilfried Goebels
Essen (ots)
Der Traum vom sauberen Fahren elektrisiert Forscher und Politiker. Das Elektroauto soll die Spritschlucker zunehmend ersetzen. Der Umwelt zuliebe. Doch die Möglichkeiten der E-Revolution auf den Straßen werden überschätzt. Bundesweit sollen bis 2020 gerade eine Million Elektroautos rollen - das sind nur 2,5 Prozent. Bisher fahren ein paar Tausend. Klar, NRW darf sich als führender Zulieferstandort nicht abkoppeln von der Entwicklung. Schließlich kann das Elektroauto gerade in smog-geplagten Innenstädten zur Entlastung beitragen. Ob aber allein mit Windrädern und Solarzellen genug Strom zu vernünftigen Preisen erzeugt werden kann, steht auf einem anderen Blatt. Vorläufig kommt der Strom fürs E-Auto oft aus dem Kohlekraftwerk. Das trübt die Ökobilanz. Elektroautos sind teuer. Ohne staatliche Anreize wird sich die elektrische Revolution schwer durchsetzen. Wer Elektroautos als einen Baustein für moderne Mobilität versteht, liegt richtig. Realistisch betrachtet lassen sich die größten Erfolge im Kampf gegen die Luftverpestung im Verkehr aber noch lange Zeit mit der Senkung des Spritverbrauchs erzielen.
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