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WAZ: Reines Löcher-Stopfen - Kommentar von Birgitta Stauber-Klein
Essen (ots)
Wir wissen es seit nahezu 40 Jahren. Den Sozialkassen gehen die Beitragszahler aus, weil die demografische Entwicklung seither auf dem Kopf steht. Doch an einen nachhaltigen Umbau der Systeme traut sich immer noch niemand heran - zu groß ist die Angst, dafür beim Wahlvolk abgestraft zu werden. Der jüngste Vorstoß einer CDU-Gruppe, den Kinderlosen eine Zwangsabgabe aufzuerlegen, ist ein weiterer Beitrag zum kurzfristigen Stopfen der Löcher, der den drohenden Zusammenbruch nur ein wenig nach hinten verschieben kann. Was die Kassen brauchen, sind Beitragszahler. Doch nach wie vor belohnt unsere Familienpolitik die Alleinverdiener-Ehe, die trotz Ehegattensplitting, Witwenrente und beitragsfreier Krankenversicherung so viele Frauen in die Armut stößt - schlicht, weil zu wenig eigene Ansprüche an die Sozialkassen erworben wurden. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schreitet obendrein nur halbherzig voran und ist häufig noch Privatangelegenheit. Dementsprechend viel Geld verschlingt sie in den Haushalten. Ein Anreiz für Familien, auf zwei Einkommen zu setzen und entsprechend mehr in die Sozialkassen zu zahlen, ist das wahrlich nicht.
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