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WAZ: Trügerische Ruhe. Kommentar von Sabine Brendel
Essen (ots)
Wer glaubt, dass die seit Frühjahr 2010 grassierende Schuldenkrise im Euro-Währungsraum endlich abebbt, irrt sich. Zwar können sich Sorgenstaaten wie Italien und Spanien wieder günstiger Geld an den Finanzmärkten bei Banken oder Versicherern borgen. Aber das verdanken sie vor allem der Europäischen Zentralbank, die der geschwächten Bankenbranche jüngst massiv und günstig Geld geliehen hat.
Die Politiker müssen den Beweis erst noch liefern, dass sie die richtigen Lehren aus der Krise gezogen haben. Dafür gibt es - nach fast zwei turbulenten Jahren - zumindest Anzeichen. Kanzlerin Angela Merkel sucht mit den anderen Staats- und Regierungschefs nach Antworten auf die Frage, welche Wirtschaftsreformen Europa wieder fit für den weltweiten Wettbewerb machen können.
Bisher haben die Politiker auf EU-Ebene lediglich eine Menge Papier produziert. Jetzt sind wieder einige Seiten vage formulierter Vorhaben dazugekommen. Nun müssen Merkel und ihre Kollegen diese Vorhaben zu Hause erklären und ihre Pläne sinnvoll umsetzen. Es wird noch Jahre dauern, bis sich Europa von der Krise erholt hat.
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