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WAZ: Ablenkungsmanöver - Kommentar von Sibylle Raudies

Essen (ots)

Die Diskussion über geschlechtergetrennten Unterricht ist so alt wie der gemeinsame Unterricht. Warum die Schulministerin das Thema ausgerechnet jetzt auf den Tisch bringt, wo in den Schulen eine Umwälzung auf die nächste folgt, ist schwer nachvollziehbar. Es gibt keine neue Studie mit eindeutigen, neuen Erkenntnissen. Es war und ist erwiesen, dass Jungen und Mädchen unterschiedliche Lernansätze brauchen. Und dass pubertäre Hormonschübe und Selbstfindungsversuche die Konzentration aufs Lernen in einer gemischten Klasse nicht erleichtern. Ob es gesamtgesellschaftlich zielführend ist, Jungen und Mädchen zu trennen, oder ob getrennter Unterricht nicht doch einen gegenteiligen Effekt haben könnte, ist eine andere Frage. Etwa wenn bei Mädchen Interesse an Chemie wegen deren Bedeutung in der Kosmetik geweckt werden soll. Fraglos ist, dass im Sinne der Jungen in der Schule nicht nur "Hanni und Nanni" gelesen werden sollte. Aber welche Schule tut das noch? Und gibt es nicht auch Mädchen, die eher auf Fantasy stehen? Fakt ist: Es gibt aktuell sehr viel zu stemmen im Bereich Schule. Die neue Sekundarschule und die von der UN-Konvention geforderte Umsetzung der Inklusion, also des gemeinsamen Unterrichts von Kindern mit und ohne Behinderung. Sehr weit ist man dabei noch nicht. Der Verdacht liegt nahe, dass die Geschlechterdiskussion davon ablenken soll.

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