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WAZ: Kein verbriefter Service - Kommentar von Christopher Shepherd
Essen (ots)
Wenn die Deutsche Post ankündigt, eine Erhöhung des Portos für Briefe innerhalb Deutschlands zu "prüfen", dann heißt das nichts anderes, als dass es dafür schon konkrete Pläne gibt. Und tatsächlich kann man durchaus Verständnis für die Überlegungen aufbringen - schließlich hat die Post jahrelang das Porto für Briefe stabil gehalten beziehungsweise 2003 sogar von 56 auf 55 Cent gesenkt. Allerdings dürfte die sich abzeichnende Preiserhöhung vielen Postkunden bitter aufstoßen. Zum einen, weil ein Konzern, der einen operativen Gewinn von gut 2,5 Milliarden Euro für 2012 erwartet, an der Preisschraube dreht. Zum anderen aber auch, weil die Post ihre üppigen Einnahmen nicht dazu nutzt, den Service zu verbessern. Im Gegenteil: In den vergangenen Jahren wurden viele Postfilialen geschlossen oder in Supermärkte oder Schreibwarenläden ausgelagert. Zudem montierte die Post viele Briefkästen ab und schränkte den Zustelldienst an Montagen ein. Doch auch wenn der Briefverkehr in Zeiten von E-Mails an Bedeutung verliert: Die Post ist als Nachfolgerin der Deutschen Bundespost für die Daseinsvorsorge verantwortlich und daher in der Pflicht, für den bestmöglichen Service für alle Dienste des Unternehmens zu sorgen.
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