Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Das falsche Signal - Kommentar von Sigrid Krause

Essen (ots)

Warum bekommen Menschen Kinder? Die meisten, weil sie sich ein Leben als Familie wünschen. Weil es für Eltern - bei allem erwartbaren Stress - ein Glück ist, einen kleinen Menschen ins Leben zu begleiten. Weil Kinder jung halten. Und Zukunft bedeuten. Warum haben aber immer weniger Menschen Lust auf ein Kind? Weil das Ja zum Kind längst eine Frage des Mutes ist. Zwei von drei jungen Frauen und Männern unter 35 wünschen sich ein Kind, ergab eine Forsa-Studie 2011. Neun von zehn Befragten sagten zugleich, ständige Geldsorgen und unsichere Jobs seien das größte Argument dagegen. Familienfeindliche Arbeitszeiten und fehlende Betreuung für die Kinder, die heute schon da sind, nennen drei Viertel der Befragten als Gründe, kinderlos zu bleiben. Und zwei von drei jungen Leuten fürchten, dass ihre Beziehung früh zerbricht. 1800 Euro Elterngeld spielen bei solch massiven Bedenken und Sorgen keine Rolle. Elterngeld stoppt auch nicht den Trend, dass die Zahl der jungen Frauen stetig sinkt - der Pillenknick der 60er-Jahre lässt grüßen. Und er wirkt noch weit in die Zukunft. Wer jungen Frauen und Männern Mut zum Kind machen will, muss das Familienleben samt Beruf verlässlich erleichtern. Das Elterngeld war ein gutes Signal in diese Richtung. Es gleich wieder zu streichen, wäre falsch. Wirksamer wäre die überfällige Reform des Ehegattensplittings: Mit 20 Milliarden Euro im Jahr sponsert Vater Staat Ehepaare in Deutschland. 40 Prozent davon haben gar kein Kind.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 06.07.2012 – 19:26

    WAZ: Hohn für die RAF-Opfer - Kommentar von Dietmar Seher

    Essen (ots) - Zwischen 1971 und 1991 wurden 36 Menschen Opfer der RAF. Man brachte sie um unter dem Vorwand einer verqueren Ideologie, in Verblendung, aus purem Hass. Aber auch wenn der Terror am Ende unter dem Fahndungsdruck zusammenfiel, die RAF-Reste sich 1998 selbst aufgaben: Zu viele ihrer Mitglieder konnte die Justiz der konkreten Mordtat nicht überführen. Der Tod von Siegfried Buback, dem Generalbundesanwalt, der ...

  • 06.07.2012 – 19:25

    WAZ: Neues Leben für die Städte - Kommentar von Gregor Boldt

    Essen (ots) - Städte wandeln sich. Deshalb entwickeln sie sich. Bestimmte Viertel ziehen bestimmte Menschen an - Arbeiter, Akademiker, Künstler, Einwanderer - und stoßen sie wieder ab. Die Gründe sind vielfältig. Jobwechsel, eine wachsende Familie oder aber: fehlendes Geld. Im Revier war es die Peripherie, die Menschen angezogen hat, für die in der Mitte der Städte kein Platz mehr war oder nie gewesen ist. Sie ...