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WAZ: Die Kehrseite der Macht. Kommentar von Frank Meßing
Essen (ots)
Als mächtiger Chef der Deutschen Bank hat Josef Ackermann sein Image als knallharter Manager, der Deutschlands größtes Geldinstitut fest im Griff hat, gepflegt. Selbst seine Entgleisung beim Untreue-Prozess um den Verkauf des Mannesmann-Konzerns, als er siegessicher mit dem Victory-Zeichen im Gericht auftrat, hat der 65-Jährige überstanden. Auf dem Thron der deutschen Bankenwelt fühlte sich Ackermann unangreifbar. Als Aufsichtsratschef der Schweizer Zurich-Versicherung musste der Banker nun nach nur einjähriger Amtszeit zurücktreten. Finanzchef Wauthier hat seinen Freitod auch mit Ackermanns Verhalten begründet. Wir wissen nicht, was wirklich zwischen den beiden Männern geschehen ist und warum sich Wauthier tatsächlich das Leben nahm. Fest steht aber, dass der bislang so ruppige und auf wirtschaftliche Zahlen fixierte Ackermann erkennen musste, dass Macht auch eine Kehrseite hat - eine menschliche. Dass es zu dieser Einsicht eines Freitodes bedurfte, ist tragisch.
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