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WAZ: Milliarden nicht nur für Nahrung. Kommentar von Knut Pries
Essen (ots)
Die Deutschen haben ein Herz für Wald und Flur, Haus und Hof, Pflanze und Tier. Von Landwirtschaft haben sie keine Ahnung. Auf dieselbe blicken sie als Steuerzahler. Und wenn sie da vernehmen, dass die EU rund 50 Milliarden im Jahr in Ackerbau und Viehzucht steckt, sind sie empört. Zweierlei wird dabei gern übersehen: Die Agrarwirtschaft ist der einzige Sektor, den die EU-Staaten komplett einem gemeinsamen Management - eben "Brüssel" - übertragen haben. Hier wird also (weitgehend) aus einem Topf subventioniert, überall sonst ist das vorwiegend Sache der nationalen Kassen. Und: Das Geld fließt nicht einfach so in eine nimmersatte Agro-Industrie, die mit Massentierhaltung und ökologisch widersinniger Biosprit-Produktion genug verdient. Es werden damit vielfältige Leistungen jenseits der Nahrungsmittelproduktion honoriert. Vor allem Umweltschutz und Pflege des ländlichen Raumes, dessen Verschwinden niemandem so sauer aufstoßen würde wie dem Städter. Als solche zahlen wir dafür, dass es Landlust irgendwann nicht nur noch in Form eines Hochglanz-Magazins gibt.
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