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WAZ: Sportausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag lobt schwarz-rote Einigung beim Thema Doping

Essen (ots)

Die amtierende Vorsitzende des Sportausschusses, die SPD-Abgeordnete Dagmar Freitag, hat die Vereinbarungen von Union und SPD zum Thema Doping gelobt. "Wir müssen den Ermittlungsbehörden eine Grundlage schaffen, damit diese beim geringsten Anfangsverdacht tätig werden können", sagte Dagmar Freitag der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). Doping zerstöre die ethisch-moralischen Werte des Sports. "Derzeit werden insbesondere die Hintermänner von den strafrechtlichen Regeln erfasst, die wir haben. Der Handel, die Weitergabe und die Anwendung von Dopingmethoden an Dritten sind beispielsweise verboten". Aber der "Hauptprofiteur", der dopende - und damit betrügende - Sportler, gerate in der Regel ausschließlich in den Fokus der Sportgerichtsbarkeit. "Das ist zu wenig".

Nach den Plänen von Union und SPD sollen dopende Sportler künftig erstmals auch strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Es soll einen Anti-Doping-Paragraphen geben. Bisher ist die Einnahme von Dopingmitteln straffrei. Sie hat heute nur eine Ahndung durch Sportgerichte zur Folge, die zum Beispiel Sperren verhängen. Die Innen- und Sportpolitiker der künftigen Großen Koalition haben sich auf "weitergehende strafrechtliche Regelungen beim Kampf gegen Doping und Spielmanipulation" geeinigt. Danach könnte schon der Besitz von geringen Mengen von Dopingmitteln zum Einschreiten des Staatsanwalts führen.

Es sei nicht das Ziel, Menschen zu kriminalisieren, sagte Freitag weiter. "Ziel ist, den lauteren Sportler vor Betrügern zu schützen. Hierfür bekommen wir erfreulicherweise auch immer mehr öffentliche Unterstützung von Athletinnen und Athleten."Ausdrücklich betonte die SPD-Abgeordnete, die angepeilte Regelung werde auf keinen Fall die Kompetenzen der Sportgerichte in Frage stellen. Darauf würden Union wie auch SPD größten Wert legen.

Freitag kritisierte den Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, (DOSB), Michael Vesper, für seinen Widerstand gegen weiterreichende Neuregelungen beim Doping: "Die von Herrn Vesper vorgetragenen Bedenken sind nicht neu. Aber der organisierte Sport sollte sich intensiv um die Sanktions- und Ermittlungsmöglichkeiten innerhalb der Sportgerichtsbarkeit kümmern. Der Gesetzgeber hingegen muss seinen Part leisten. Hier sehe ich uns nach den Gesprächen in dieser Woche auf einem guten Weg".

Wie weit Doping in Deutschland verbreitet ist, gilt als völlig offen. "Viel zu wenig" Proben würden sich als positiv erweisen, sagte Freitag.

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