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WAZ: Geld oder Gesundheit - Kommentar von Frank Meßing
Essen (ots)
Für die Verbraucher kommt es in diesen Tagen wieder knüppeldick: Tierschützer schlagen Alarm, weil Edeka Fleisch von Betrieben bezieht, die gegen den Tierschutz verstoßen sollen. In Grillfleisch wurden Keime gefunden. Und auch der Brötchentüte wie dem Nudelkarton kann man nicht mehr trauen, weil Schadstoffe der Druckfarben in die Lebensmittel dringen.
Die Bundesregierung hat sich reichlich Zeit gelassen, um das Problem mit den Druckfarben anzufassen. Der erste spektakuläre Fall wurde 2012 bekannt, als die Stiftung Warentest in Adventskalendern durchgesickerte Farbsubstanzen fand. Erst jetzt will das Ernährungsministerium die entsprechende Verordnung ein wenig verschärfen.
Der Verdacht von Verbraucherschützern, dass die Lobby der Ernährungs- und Verpackungsindustrie einmal mehr den Reformeifer bremst, ist nicht von der Hand zu weisen. Schadstoffarme Farben sind teuer und auch eine Folie, die Lebensmittel vor dem Eindringen von Chemikalien schützt, kostet Geld. In der deutschen Nahrungsmittelbranche herrscht aber ein erbarmungsloser Preiskampf, in dem jeder Cent zählt. Davon profitieren die Portmonees der Verbraucher, nicht aber ihre Gesundheit.
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