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WAZ: Ditib kann kein Partner sein - Kommentar von Matthias Korfmann
Essen (ots)
Die Forderung, Ditib solle sich von den Spionen in den eigenen Reihen distanzieren und auf Distanz zur türkischen Regierung gehen, laufen ins Leere. Ditib kann sich nicht mit dem Staat anlegen, an den es gekettet ist. Die Führung in Ankara verwandelt die Türkei in eine Diktatur, in der Andersdenkenden drakonische Strafen drohen. Es wäre naiv zu glauben, dass sich Ditib in Deutschland davon abkoppeln kann. Dafür müsste Erdogan den Verband sozusagen in die Freiheit entlassen, warum sollte er das tun?
Mit einer Organisation, die es zulässt, dass Menschen hierzulande ausspioniert und bedroht werden, dürfen deutsche Behörden nicht zusammenarbeiten. Und Menschen, für die Meinungsfreiheit wenig zählt, dürfen in NRW keinen Einfluss auf Unterricht und Auswahl von Lehrern haben. Sollten die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft zeigen, dass Ditib-Imame im Auftrag Erdogans Bürger in Deutschland bespitzeln, ist eine "Partnerschaft" mit dem Verband vorerst nicht mehr denkbar.
Nirgendwo steht geschrieben, dass es in NRW ohne Ditib keinen islamischen Religionsunterricht geben kann. Es existiert kein Verband, der für sich reklamieren könnte, für "die Muslime" zu sprechen. Nichts spricht dagegen, bei diesem Unterricht auf den Rat islamischer Theologen an deutschen Unis zu setzen. Die werden immerhin nicht ferngesteuert.
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