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WAZ: Chance zum Neuanfang - Kommentar von Matthias Korfmann zur Lage der NRW-SPD
Essen (ots)
Die nordrhein-westfälische SPD steht vor einem Scherbenhaufen. So ehrenhaft, so anständig der schnelle Rückzug von Hannelore Kraft auch sein mag, sie hinterlässt eine ratlose, gedemütigte Partei in tiefem Schmerz. Die Bilanz ist furchtbar: schlechtestes Wahlergebnis überhaupt in NRW, Zigtausende Wähler im Ruhrgebiet ausgerechnet an die rechtspopulistische AfD verloren, in ihrem "Kernland" NRW nahe an 30, nicht an 40 Prozent.
Wenn diesem Zustand aus Sicht der Partei überhaupt etwas Positives abzugewinnen ist, dann dieses: Die SPD hat nun, als Opposition, die Chance und die Pflicht, sich richtig neu aufzustellen. Ohne Rücksicht auf Eitelkeiten, Einzelschicksale, auf scheidende Minister, Fraktionschefs und Bezirksfürsten. Neuanfang bedeutet Verzicht auf Köpfe von gestern. Ein "Kommunaler" wie Frank Baranowski könnte es richten - wenn er denn will. Oder der ambitionierte Marc Herter aus der Landtagsfraktion.
Die "neue" SPD darf alles sein: frech, laut, böse und entschieden sozial. Aber eines sollte sie nie wieder sein: so langweilig, unentschieden und ambitionslos wie im "Wohlfühl"-Wahlkampf 2017.
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