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WAZ: IG Metall droht mit Warnstreiks ab November
NRW-Bezirksleiter fordert Angebot am Freitag

Essen (ots)

Die IG Metall hat bereits vor der zweiten Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie in NRW am Freitag indirekt mit Warnstreiks ab November gedroht. Er erwarte von den Arbeitgebern ein Angebot, "das Zeitspiel ist vorbei, sie müssen jetzt eine Zahl nennen", sagte Knut Giesler, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall in NRW, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ/Mittwochausgabe). Wenn nicht, werde es "schwierig, noch vor Ende der Friedenspflicht Ende Oktober zu einer Lösung zu kommen". Nach der zweiten Runde an diesem Freitag kommen die Herbstferien, dann naht der Stichtag 31. Oktober. "Wir bereiten uns bereits jetzt bestmöglich auf mögliche Arbeitskampfmaßnahmen ab November vor", sagte Giesler der WAZ.

Er ließ zugleich durchblicken, dass die von der Bundesregierung empfohlene steuer- und abgabenfreie Sonderprämie von bis zu 3000 Euro "Teil eines Lösungspakets sein" könne, "etwa mit Festbeträgen für eine gewisse Zeit", so Giesler. "Das wäre auch eine starke soziale Komponente, wie wir sie fordern, weil die unteren Entgeltgruppen besonders viel davon hätten. Aber wir brauchen auch dauerhafte Erhöhungen, weil absehbar auch die Energiepreise dauerhaft hoch bleiben", betonte er.

Der NRW-Chef der IG Metall betonte, die Tarifpartner könnten nicht die gesamte Inflation von derzeit rund acht Prozent auffangen, die kriegsbedingt enorm hohen Energiepreise müsse der Staat dämpfen. Beides sei enorm wichtig, denn: "Wenn wir den Leuten jetzt nicht die Angst vor der nächsten Rechnung nehmen, riskieren wir, dass die braunen Rattenfänger im Herbst die Oberhand gewinnen", sagte Giesler der WAZ.

Er forderte zudem dauerhaft niedrigere Preise für energieintensive Unternehmen. Schmieden, Gießereien und Kaltwalzbetriebe bräuchten auch mittelfristig bezahlbare Energiepreise. "Nachbarländer haben Industriepreise für Energie, darüber muss auch in Deutschland nachgedacht werden, wenn wir international konkurrenzfähig bleiben wollen", sagte Giesler.

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