Jahresüberschuss von Berenberg steigt um 56% auf 161 Mio. Euro
Hamburg (ots)
- Deutschlands älteste Privatbank erzielt höchstes Ergebnis in der 427-jährigen Geschichte - Berenberg gewinnt weiter Marktanteile und erhöht Mitarbeiterzahl um 175 auf 1.506 - Wealth und Asset Management werden ausgebaut
Die Privatbank Berenberg befindet sich weiter auf Wachstumskurs. 2016 wurde erneut stark investiert, die Anzahl der Mitarbeiter stieg um 13,1% auf 1.506. Der Jahresüberschuss legte um 56% auf 161 Mio. Euro zu.
"Wir wollen 2017 unsere Stellung als Betreuer komplexer Vermögen weiter ausbauen. Dazu werden wir unser Wealth Management und das Asset Management weiter stärken", gibt Dr. Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter von Berenberg, die Marschroute vor. Für diese Aufgabe hatte Berenberg zu Jahresbeginn Henning Gebhardt (Leiter Wealth and Asset Management) gewonnen, der nach über 20-jähriger Tätigkeit im Deutsche-Bank-Konzern zusammen mit David Mortlock (Investment and Corporate Banking) und Christian Kühn (Banksteuerung) die neu geschaffene erweiterte Geschäftsführung bildet. Diese drei berichten an Peters und den zweiten persönlich haftenden Gesellschafter, Hendrik Riehmer. "Mit dieser Führungsstruktur sind wir für die Zukunft gut gerüstet und wollen das Geschäft weiter ausbauen", so Peters.
"Wir werden uns im Wealth Management auf die Betreuung sehr komplexer Vermögen fokussieren. Hier werden wir weiter in hochkarätige Spezialisten investieren und ein umfassendes Betreuungsangebot bereithalten. Henning Gebhardt wird sein Team weiter verstärken und Lösungen entwickeln, die dem entsprechen, was der Anleger mit dem Namen Berenberg verbindet." Das heute verwaltete Vermögen von 40,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 40,1 Mrd.) soll so in den kommenden Jahren deutlich steigen.
Das Investment Banking konnte im Aktien-Brokerage erneut Marktanteile gewinnen; in einem insgesamt rückläufigen Markt hat der Umsatz um 6% zugelegt. Neben Hamburg bietet Berenberg seinen Kunden auch vom New Yorker Büro Aktienhandel an. Die Anzahl der Investorenkonferenzen, auf denen sich Unternehmen institutionellen Investoren präsentieren, wurde von 13 auf 23 erhöht. Auf der Flaggschiff-Konferenz in Pennyhill Park bei London waren allein 172 Unternehmen meist auf Vorstandsebene vertreten. Insgesamt wurden 16.000 Meetings zwischen Anlegern und Unternehmen organisiert, die 104 Aktienanalysten erstellten Research zu über 600 Unternehmen und präsentierten dieses in rd. 10.000 Kundenmeetings Anlegern. Das Equity Capital Markets (ECM) begleitet Börsengänge und Kapitalerhöhungen und genießt im deutschsprachigen Raum hervorragendes Ansehen: Berenberg hatte bei den Börsengängen 2016 einen Marktanteil von 97% (DACH, gemessen am Emissionsvolumen) und steht im dritten Jahr in Folge auf Platz eins der Rangliste (Bloomberg und Dealogic). Insgesamt wurden 2016 24 (Vj. 28) ECM-Transaktionen mit einem Emissionsvolumen von 9,4 Mrd. Euro (Vj. 8,5 Mrd.) begleitet. Im M&A hat Berenberg erfolgreich Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von über 5,0 Mrd. Euro durchgeführt und dadurch seine Position im deutschsprachigen Raum als einer der führenden M&A-Berater für öffentliche Transaktionen weiter gefestigt.
Das Corporate Banking legt der konservativen Risikopolitik folgend einen Schwerpunkt auf das Finanzierungsberatungsgeschäft. Mit dem Berenberg Alternative Assets Fund wurde erstmals ein Kreditfonds aufgelegt, der u.a. in Schiffskrediten investiert und risikoarme Teile von Transaktionen finanziert. Sowohl im Schifffahrtsbereich als auch im Bereich Structured Finance konnte die Bank institutionelle Anleger für substanzielle Investitionen in gesunden Krediten gewinnen und sieht in diesem Bereich auch international gute Wachstumschancen. Darüber hinaus hat der jüngst abgeschlossene Kauf eines Schiffskreditportfolios von rd. 300 Mio. US-Dollar von der Royal Bank of Scotland (RBS) für Aufsehen gesorgt. Diese Kredite sind größtenteils in den Kreditfonds geflossen, in dem ein großer deutscher institutioneller Anleger maßgeblich investiert ist. Weitere knapp 300 Mio. US-Dollar aus dem RBS-Portfolio managt Berenberg für ein japanisches Finanzunternehmen. "Dieses Beispiel zeigt, dass man mit entsprechendem Know-how auch in schwierigen Märkten attraktive Lösungen für Kunden und Investoren schaffen kann", erklärt Hendrik Riehmer. Ein weiterer Kreditfonds wird sich mit Green Bonds für Wind- und Solarprojekte beschäftigen.
Neben Hamburg und weiteren Standorten in Deutschland und Europa hat sich Berenberg mittlerweile an den großen Finanzplätzen etabliert. In London beschäftigt man heute rd. 300 Mitarbeiter. "Durch den Brexit sehen wir für die kommenden Jahre an diesem Standort für uns eher Vor- als Nachteile", so Riehmer. "Als deutsche Bank müssen wir im Gegensatz zu vielen außereuropäischen Banken keine Unternehmensteile verlagern, um künftig in der EU Geschäft machen zu können. Durch den wahrscheinlichen Wegzug von Wettbewerbern gehen wir sogar davon aus, noch besser weitere hochqualifizierte Arbeitskräfte in London gewinnen zu können."
Die Märkte waren 2016 von vielen Unsicherheiten geprägt: Insbesondere vor und nach dem Brexit, der US-Wahl und dem Referendum in Italien waren die Marktteilnehmer sehr zurückhaltend. Das wirkt sich auf Handel und Kapitalmarktaktivitäten aus. Vor diesem Hintergrund konnte die Bank ein gutes operatives Ergebnis erzielen, das zusammen mit dem Verkauf von Anteilen an der Universal Investment Gesellschaft mbH sowie der Ausschüttung von Reserven aus Tochtergesellschaften, die der weiteren Stärkung des Eigenkapitals dient, zu einem Rekordergebnis von 161 Mio. Euro (Vj. 104 Mio.) führte. Die Bruttoerträge haben sich von 423 auf 510 Mio. Euro erhöht. Die Verwaltungsaufwendungen sind insbesondere vor dem Hintergrund des Ausbaus des Geschäftes und von Investitionen in die IT von 299,3 auf 323,1 Mio. Euro gestiegen. Die Zahl der Mitarbeiter hat Berenberg analog zum Geschäftswachstum weiter erhöht, sie wuchs von 1.331 auf 1.506. Das harte Kernkapital der Bank wurde von 204,5 Mio. auf 245,1 Mio. Euro erhöht. Die harte Kernkapitalquote in der Gruppe liegt bei 13,0% (12,4%). "Wir sind damit sehr auskömmlich kapitalisiert und mit unserer regionalen Diversifizierung und breiten Geschäftsbasis hervorragend aufgestellt", resümiert Peters. Berenberg hat in den letzten zehn Jahren eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite von 51,5% erreicht.
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