10 Jahre Hoffnung für die Mädchen Afrikas
Nehbergs Organisation erinnert an die Ächtung Weiblicher Genitalverstümmelung in der historischen Azhar-Konferenz
Ägypten/Rausdorf (ots)
Vor zehn Jahren, am 24.11.2006, gelang der von Annette und Rüdiger Nehberg gegründeten Organisation Target e.V. eine wegweisende Sensation für den Schutz der Mädchen vor dem Brauch der genitalen Verstümmelung: In der prominentesten Instanz sunnitischer Muslime, der altehrwürdigen Azhar zu Kairo, durften sie eine Internationale Gelehrtenkonferenz zum Verbot der tausende Jahre alten Tradition einberufen. Der Großmufti von Ägypten hatte für die Konferenz sogar die Schirmherrschaft übernommen. Die höchsten Ulemas der Welt erklärten darin Weibliche Genitalverstümmelung (FGM) zu einem "strafbaren Verbrechen, das höchste Werte des Islam verletzt" - die wichtigste Voraussetzung für das Ende der Tradition. Denn die meisten Betroffenen sind Muslimas.
Viel ist zwischenzeitlich geschehen, um die Mädchen nachhaltig zu schützen. Wichtigstes Instrument ist das die Konferenz dokumentierende Goldene Buch. Es ist als Predigtvorlage für Imame gedacht und wurde bisher in Äthiopien, Mauretanien, Dschibuti und Guinea-Bissau von Nehbergs Organisation kostenlos von Geistlichen an die Geistlichen dieser Länder verteilt. Zwischenzeitlich haben die beiden norddeutschen Aktivisten weitere einflussreiche Gelehrte aufgesucht, um auch von ihnen eine Fatwa (religiöses Rechtsgutachten) zu erhalten und die Lobby für die Mädchen und Frauen zu stärken. Ägypten hat nach der Azhar-Konferenz im Jahr 2007 ein Gesetz gegen FGM erlassen und es 2016 verstärkt.
In Guinea-Bissau hat TARGET Kampagnen gestartet: überzeugte Imame ergriffen die Initiative und reisen aktuell in entlegene Gebiete, um die Befürworter von FGM zur Änderung ihrer Einstellung zu bewegen. Das entspricht der Nehberg-Strategie: "Nicht wir erklären, dass Weibliche Genitalverstümmelung gegen den islamischen Glauben verstößt, sondern Imame überzeugen Imame. Das öffnet Türen und Köpfe. Lebenslange Meinungen werden revidiert, Verfechter der Tradition werden zu Verbündeten zum Wohle der Mädchen." In den von TARGET betreuten Regionen geht FGM kontinuierlich zurück, das Konzept greift.
Die Nehbergs gehen viele verschiedene Wege, um ihr Ziel zu erreichen. Zum Beispiel Fortbildungslehrgänge, die von Imamen geleitet werden. Darin üben sie Predigten und diskutieren, wie das Thema in den Gemeinden angesprochen werden kann. "Zuvor sprach ich nie zu diesem Thema. Jetzt verstehe ich es und kann selbst dazu in der Moschee predigen", ermutigt Imam Umaro Baldé aus Gabu/Guinea-Bissau seine geistlichen Kollegen beim Workshop zu TARGETs Goldenem Buch.
Oder die OIC (Organisation of Islamic Cooperation/Saudi-Arabien), die auf TARGETs Initiative die Beendigung von FGM ganz oben auf die Liste ihrer Ziele gesetzt hat. Weiter hat der in vielen Ländern hoch geschätzte Sheikh Qaradawi/Katar in Nehbergs Kamera seine Botschaft an die Gelehrten der Welt gesprochen und FGM als Teufelswerk geächtet. Darüber hinaus wurde 2015 eine eigene Geburtshilfeklink am Rande der Danakilwüste in Betrieb genommen. Sie ist die einzige zuverlässige Hilfe vor Ort für die an den schlimmen Folgen von FGM betroffenen Frauen und Mädchen des Afar-Volkes.
Fotos unter Nennung der Copyrights TARGET-Nehberg können bei der Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung kostenfrei veröffentlicht werden. Download: www.dropbox.com/sh/frwrk0wh1vlxpty/AAC8AX3XgjQbR7NygjSq5z8ja?dl=0
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Ansprechpartnerin zu dieser Pressemitteilung:
Annette Nehberg-Weber/2. Vorsitzende TARGET e.V.
info@target-nehberg.de/ +49 4154 999940 / +49 171 9388274
Weitere Informationen zu FGM und TARGET e.V. unter
www.target-nehberg.de
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