VdZ - Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.
Wärme günstig aus der Umwelt pumpen - Wärmepumpen beziehen bis zu 75 % des Heizwärmebedarfs aus der Umwelt - Technologie nutzt Außenluft, Erdreich und Sonnenwärme als Energiequellen (mit Bild)
Berlin (ots)
Im Privathaushalt entfallen mehr als 80 % des Energieverbrauchs auf Heizung und Warmwasseraufbereitung. Wer jetzt in ein individuelles Energiekonzept investiert, kann schon im kommenden Winter Energie sparen und Kosten senken. So zum Beispiel durch eine Modernisierung der Heizungsanlage mit einer Wärmepumpe. Bei diesem System werden Heizwärme und Warmwasser durch die Nutzung Erneuerbarer Energien in Form von kostenloser Umweltwärme erzeugt. Denn Wärmepumpen wandeln die im Erdreich, im Grundwasser, oder in der Luft gespeicherte Energie in Heizwärme um. Laut Stiftung Warentest lassen sich mit der Wärmepumpe in gut wärmegedämmten Neubauten bis zu 75 % des Heizwärmebedarfs aus der Umweltwärme gewinnen - doch sie eignen sich auch für die Sanierung. Je nach Systemauslegung, wird der Einbau einer Wärmepumpe durch das Marktanreizprogramm (MAP) der Bundesregierung mit bis zu 2.400 EUR in Einfamilienhäusern beziehungsweise 11.400 EUR bei Wärmepumpen mit einer Wärmeleistung von 100 kW gefördert. Mehr Informationen zum Förderprogramm finden sich in der VdZ-Info 12, die unter www.intelligent-heizen.info kostenlos heruntergeladen werden kann.
Horst Eisenbeis von der VdZ - Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e. V. ver-gleicht die Funktionsweise der Wärmepumpe mit einem Kühlschrank: "Der Kühlschrank entzieht seinem Innenraum Wärme und transportiert diese nach außen. Die Wärmepumpe nutzt ein entgegengesetztes Prinzip: Über Wärmetauschersysteme entnimmt sie der Umwelt Wärme. Diese wird innerhalb des Gerätes in einem Kältekreislauf auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und kann dadurch für Heizzwecke verwendet werden."
Hierzu benötigt die Wärmepumpe 25 % des Gesamtenergiebedarfs in Form von Strom als Antriebsenergie. Moderne Wärmepumpen garantieren auch bei niedrigen Außentemperatu-ren eine effiziente Wärmeversorgung. Die Nutzung der Wärmepumpe zur Erzeugung von Heizwärme bringt viele Vorteile mit sich. Neben dem Aspekt der Umweltfreundlichkeit, der sparsamen Arbeitsweise und des geringen Wartungsaufwands ist eine Wärmepumpe vielseitig und flexibel einsetzbar, egal ob im Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhaus. Immer ist jedoch die Wahl der geeigneten Wärmequelle zu beachten. Grundsätzlich können das Erdreich, das Grundwasser oder die Außenluft als Energiequelle für eine Wärmepumpe dienen. Die Nutzung von Erdwärmesonden oder Erdwärmekollektoren ist an die Grundstücksbeschaffenheit gebunden. Generell lohnt es sich außerdem, eine Wärmepumpe mit einer Solarthermieanlage auf dem Dach zu kombinieren.
Im Erdreich herrschen ganzjährig relativ konstante Temperaturen, die eine Sole/Wasser-Wärmepumpe als Energielieferant nutzt. Auch im Gebäudebestand ist diese Lösung wegen ihrer hohen Effizienz anzustreben, oftmals jedoch nicht realisierbar. Dann bieten sich Luft/ Wasser- Wärmepumpen an, die mit wenig Aufwand sowohl im Hausinneren als auch im Freien aufgestellt werden können. Hier wird die Außenluft als energiereiche und in unbegrenzter Menge zur Verfügung stehende Wärmequelle genutzt. Eine dritte Möglichkeit stellt eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe dar, die Umweltwärme aus dem Grundwasser gewinnt. Hierzu sind zwei Brunnenbohrungen erforderlich. Voraussetzung für den Einbau von Was-ser/Wasser-Wärmepumpen ist ein ausreichendes Wasservorkommen in geeigneter Tiefe und Qualität.
Welche Energiequelle sich am besten eignet, hängt von Faktoren wie Gebäudelage, Grundstücksgröße oder Wärmebedarf ab. Wer für sein Haus die optimale Wärmepumpentechnik nutzen möchte, sollte deshalb einen qualifizierten Heizungsfachbetrieb zu Rate ziehen. Gleichzeitig empfiehlt es sich, den allgemeinen Zustand seiner Heizungsanlage anhand des sogenannten Heizungs-Checks überprüfen zu lassen. Das standardisierte Prüfverfahren dauert ca. eine Stunde und zeigt die energetischen Schwachstellen der Heizungsanlage transparent auf. Zusammen mit dem Einbau einer neuen Heizungsanlage empfiehlt VdZ-Geschäftsführer Horst Eisenbeis, wenn nötig auch den Austausch der alten, ungeregelten Heizungspumpe und der Thermostatventile, gegen moderne und effizientere Komponenten. Außerdem sollten die vorhandenen Heizflächen überprüft und eventuell angepasst oder ausgetauscht werden. Nach Durchführung des Hydraulischen Abgleich durch den Heizungsfachmann, der dafür sorgt, dass die Wärme auch in allen Räumen gleichzeitig und gleichmäßig ankommt, ist das neue Heizungssystem fit für den Winter.
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