2024, das Jahr des Surrealismus in der Wallonie
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Vor 100 Jahren verfasste André Breton das erste Manifest des Surrealismus, welches das kommende Jahrhundert prägen sollte. Diese künstlerische und literarische Bewegung erfasste zahlreiche Länder. Belgien genießt nicht nur den Ruf eines surrealistischen Landes, sondern war auch die Wiege zweier wichtiger Strömungen: der Brüsseler Gruppe und der zehn Jahre später entstandenen Hainaut-Gruppe (nach der Provinz Hennegau). Die erste Gruppe war die bekanntere und zählte auch Künstler aus dem Hennegau (René Magritte, Louis Scutenaire, Paul Colinet u.a.) zu ihren Mitgliedern. Zur zweiten Gruppe, die sich in La Louvière und später in Mons entwickelte, gehörten neben den Anführern Achille Chavée und Fernand Dumont nicht weniger bedeutende Künstler wie Pol Bury.
Pressemitteilung
Köln, 16. Januar 2024
2024, das Jahr des Surrealismus in der Wallonie
Ausstellungen und Veranstaltungen
Änderungen vorbehalten
Vor 100 Jahren verfasste André Breton das erste Manifest des Surrealismus, welches das kommende Jahrhundert prägen sollte. Diese künstlerische und literarische Bewegung erfasste zahlreiche Länder. Belgien genießt nicht nur den Ruf eines surrealistischen Landes, sondern war auch die Wiege zweier wichtiger Strömungen: der Brüsseler Gruppe und der zehn Jahre später entstandenen Hainaut-Gruppe (nach der Provinz Hennegau). Die erste Gruppe war die bekanntere und zählte auch Künstler aus dem Hennegau (René Magritte, Louis Scutenaire, Paul Colinet u.a.) zu ihren Mitgliedern. Zur zweiten Gruppe, die sich in La Louvière und später in Mons entwickelte, gehörten neben den Anführern Achille Chavée und Fernand Dumont nicht weniger bedeutende Künstler wie Pol Bury.
In Belgien geht der Surrealismus über alle Kunstformen hinaus und ist auch eine Geisteshaltung – zu entdecken in zwei bis drei Stunden Zugfahrt von Köln aus.
Sie finden hier unseren vollständigen Ausstellungs- und Veranstaltungskalender.
Lichtfestival „Mons en lumières“
25. Januar 2024 bis 4. Februar 2024
Mons im Licht des Surrealismus: Um den 100. Jahrestag des surrealistischen Manifests zu feiern, steht die Premiere des ersten Lichtfestivals der Wallonie ganz im Zeichen des Surrealismus und der Poesie. An acht Abenden, vom 25. bis 28. Januar und vom 1. bis 4. Februar, wird das historische und mittelalterliche Zentrum von Mons dank eines drei Kilometer langen Parcours mit 25 Installationen künstlerisch in Licht getaucht. Stargast des Festivals ist der schottische Installationskünstler Robert Montgomery.
Pressebilder und -informationen: https://caracascom.com/fr/mons-en-lumieres/1392.html
Paul Delvaux (vorläufiger Titel) im Museum La Boverie, Lüttich
04. Oktober 2024 bis 16. März 2025 - Pressebesichtigung: 3. Oktober
Eine Produktion von Tempora und der Fondation Paul Delvaux.
Das Werk des belgischen Malers Paul Delvaux (1897-1994), eines der wichtigsten Vertreter der belgischen Malerei des 20. Jahrhunderts, war seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr Gegenstand einer Retrospektive. Dies wird sich im Herbst 2024 mit der Ausstellung im Museum La Boverie ändern. Gezeigt werden Delavaux‘ wichtigste Gemälde sowie Dutzende seiner Zeichnungen, die für das Verständnis der Entstehung seiner Bilder von grundlegender Bedeutung sind. Vor allem aber wird das Werk dieses großen Malers in den Kontext der belgischen und französischen surrealistischen Kunstbewegung gestellt, für die Delvaux neben Schriftstellern wie André Breton und Paul Eluard eine wichtige Figur war. Die Lütticher Ausstellung versammelt Meisterwerke, die seit vielen Jahren nicht mehr gezeigt wurden. Beleuchtet werden auch unbekannte Facetten dieses Künstlers, der als Maler der Frauen und der Bahnhöfe gilt. Die Betrachtenden sind eingeladen, die wichtigsten Elemente der Welt von Paul Delvaux zu entdecken, indem sie Gemälde, Zeichnungen und Objekte miteinander oder mit den Werken anderer Künstler in Beziehung setzen. Ziel der Ausstellung in La Boverie ist es, ein zeitloses Werk neu zu inszenieren, seine Komplexität zu enthüllen und einen neuen Dialog mit dem heutigen Publikum zu eröffnen.
Pressebilder und -informationen: https://caracascom.com/fr/paul-delvaux-la-boverie/1426.html
Surréalisme pour ainsi dire im Fotografie-Museum, Charleroi
5. Oktober 2024 bis 26. Januar 2025 - Pressebesichtigung: voraussichtlich Anfang Oktober 2024
Die Ausstellung „Surréalisme pour ainsi dire“ („Sozusagen Surrealismus“) zeigt surrealistische Werke aus den Sammlungen des Musée de la Photographie in Charleroi. Die Bewegung ist dort reich und vielfältig vertreten, das Ergebnis einer wohlüberlegten Ankaufspolitik im Laufe der Jahre. Die Ausstellung nähert sich dem Begriff „Surrealismus“ aus verschiedenen Blickwinkeln. Der Direktor des Museums, Xavier Canonne, hat sich in die Sammlungen vertieft und zum Teil noch nie gezeigte Werke von Künstlern wie René Magritte, Man Ray, Marcel Mariën, Hans Bellmer, Pierre Molinier, Marcel Lefrancq, Paul Eluard und anderen ausgewählt. Parallel dazu zeigt das Museum für Fotografie eine Ausstellung über Pol Pierart und den surrealistischen Film (Mariën/Moerman).
Pressebilder und -informationen: https://www.museephoto.be/fr/LoginEspacePresse-fr.html /
Le poids du réel. Surréalisme et objet en Belgique im Beaux-arts, Mons
19. Oktober 2024 bis 16. Februar 2025 - Pressebesichtigung: voraussichtlich Anfang Oktober 2024
Die Ausstellung „Das Gewicht des Realen. Surrealismus und Objekt in Belgien“ findet im Rahmen der Feierlichkeiten zur Gründung der Bewegung im Jahr 1924 statt. Das surrealistische Objekt hat seit einigen Jahren die Aufmerksamkeit der internationalen Museen auf sich gezogen, ohne dass ihm bisher eine Ausstellung gewidmet worden wäre. Dabei ist die Frage nach dem Objekt ein zentraler Punkt in der Definition des Surrealismus selbst. Sie steht in direktem Zusammenhang mit der für die Bewegung charakteristischen Suche nach sozialer Wirkung. Die Ausstellung zeichnet die Geschichte des Objekts (dreidimensional, aber auch in Dichtung, Malerei, Fotografie, Collage und Film) im Surrealismus der 1920er und 1930er Jahre und in der neuen Konsumgesellschaft der Nachkriegszeit nach. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den vielfältigen Beziehungen, die der Surrealismus zum kommerziellen Bild unterhielt.Pressebilder und -informationen: Noch nicht verfügbar / Fotos Museum: https://media.visitwallonia.be/
Weitere Orte des Surrealismus und ihre Kunstschätze
Lessines, Geburtsstadt von René Magritte
Es hat nicht direkt etwas mit Surrealismus zu tun, aber das prächtige mittelalterliche Kloster und Krankenhaus Hôpital Notre-Dame à la Rose in Lessines ist ein besonderes architektonisches und historisches Juwel. Sein Erhaltungszustand und seine Geschlossenheit sind selten, zumal es das einzige Krankenhausmuseum ist, das sein umfangreiches bewegliches Inventar – Kunstwerke, Möbel, medizinische Instrumente, religiöse Gegenstände – und seine Originalarchive bewahrt hat. https://www.notredamealarose.be/
La Louvière, Wiege der Hainaut-Gruppe (Rupture)
Es ist fast eine Museumsstadt, in der man die unglaublichen Sammlungen und Ausstellungen der acht Museen entdecken kann (fünf befinden sich in La Louvière, vier davon im Stadtzentrum. Die anderen sind weniger als zehn Kilometer entfernt). Sie decken eine große Vielfalt an Themen (zeitgenössische Kunst, Symbolismus, Surrealismus, 18. Jahrhundert, Industriekultur...), Disziplinen (Archäologie, Literatur, Bildhauerei, Malerei...) und Techniken (Masken, Gravur, Keramik, Goldschmiedekunst...) ab. Das Spektrum reicht von der Antike bis zur Gegenwart und umfasst alle Kontinente.
Museen und Sehenswürdigkeiten:
- Archiv und Ausstellungszentrum Centre Daily-Bul & Co. Daily-Bul – Gedanke, Zeitschrift und Verlag – wurde 1957 von André Balthazar und Pol Bury in La Louvière gegründet, mitten in den Wirren der CoBrA-Bewegung und des belgischen Surrealismus. Die Hauptaufgabe des Zentrums besteht darin, die Bestände und Aktivitäten des Daily-Bul und seiner nationalen und internationalen Mitarbeiter zu bewahren, zu inventarisieren, zu beherbergen, zu erhalten und aufzuwerten.
- Centre de la Gravure et de l’Image Imprimée (Zentrum für Druckkunst)
- MiLL/Ianchelevici-Museum. Das Museum befindet sich im ehemaligen Justizpalast von La Louvière und beherbergt die bedeutendste Sammlung von Werken des rumänischen Bildhauers Idel Ianchelevici (1909 - 1994). Darüber hinaus bietet es Wechselausstellungen und verwaltet die beeindruckende Kunstsammlung der Stadt La Louvière.
- Musée royal de Mariemont. Das Museum zeigt Bilder und Gegenstände aus dem alten Ägypten, Griechenland und dem Fernen Osten. Zu sehen sind auch illuminierte Handschriften, Spitzen, römische Funde aus dem Hennegau und die größte Sammlung von Tournai-Porzellan.
- Domaine du Château de Seneffe/Goldschmiede-Museum. Die Domaine de Seneffe besteht aus einem neoklassizistischen Schloss aus dem 18. Jahrhundert, das die schönste Sammlung von Goldschmiedearbeiten in Belgien, ein Theater, eine Orangerie, eine Voliere und einen 22 Hektar großen englischen Park mit französischem Garten beherbergt.
- Kéramis/Centre de la Céramique. Museum, Kunst- und Kreativraum für Keramik auf dem Gelände der ehemaligen Fayencerie Boch in La Louvière. Die zeitgenössische Architektur umfasst ein altes, denkmalgeschütztes Gebäude, das drei riesige Flaschenöfen beherbergt, die letzten Exemplare ihrer Art in Belgien.
- Musée de la Mine et du Développement Durable, das Museum für Bergbau und nachhaltige Entwicklung auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Bois du Luc
- Musée International du Carnaval et du masque in Binche, dem Karneval von Binche gewidmet, der mit seinem Höhepunkt am Mardi Gras (Karnevalsdienstag) zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO zählt.
Charleroi, Geburtsstadt von Achille Chavée
Ein Muss: Das Fotografie-Museum, das größte seiner Art in Europa mit einer Sammlung von 80.000 Fotografien, von denen mehr als 800 in der Dauerausstellung zu sehen sind, und einem Bestand von drei Millionen Negativen. Das Museum zeigt rund zehn Ausstellungen pro Jahr.
Das neue Museum der Schönen Künste ist wegen seiner vielfältigen Sammlungen, darunter Werke Werken von Ransy, Delvaux und Magritte einen Besuch wert.
Sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, in Chatelet, befindet sich das Magritte-Haus, in dem René Magritte aufwuchs.
Weit weg vom Surrealismus ist das Museum für zeitgenössische Kunst BPS22 mit seinen pointierten, bisweilen radikalen Wechselausstellungen, die jedoch dank innovativer Vermittlungsformen einem breiten Publikum zugänglich sind. Die Beziehungen zwischen Kunst, Macht und Gesellschaft bilden die Hauptachsen der Programmgestaltung und der Ankaufspolitik des Museums.
Über VISITWallonia
VISITWallonia ist die Marke von Wallonie Belgique Tourisme, einer Organisation ohne Gewinnzweck mit 80 Mitarbeitenden, die ihren Sitz in Namur hat und international auf den Schlüsselmärkten Frankreich, Niederlande, Deutschland, Großbritannien, Italien und China vertreten ist.
Wallonie Belgique Tourisme, eine öffentlich-private Partnerschaft für gemeinsames Marketing, hat die Aufgabe, das touristische Image der Region Wallonie, also Südbelgiens, inhaltlich zu definieren. Dazu gehören auch die Strukturierung des touristischen Angebots, die Konzeption und Produktion von offiziellen Publikationen und Broschüren, die Konzeption, Pflege und Förderung von Internetseiten zur Bewerbung des wallonischen Tourismusangebots sowie die Verwaltung von Tourismusbüros außerhalb der Wallonie.
Die Vertretung in Deutschland, die ihren Sitz in Köln hat, ist für die Förderung des wallonischen Reiseziels auf dem deutschsprachigen Markt bei der breiten Öffentlichkeit, den Medien, den Unternehmen und den Reisefachleuten zuständig.
VISITWallonia / Wallonie Belgique Tourisme (WBT/OPT asbl) Stolkgasse 25-45, D-50667 Köln Tel : +49 (0)221/277 59 120 barbara.buchholz@visitwallonia.be