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IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

"Industriestrompreis jetzt!“ Mehr als 400 Beschäftigte in Neuss setzen sich für bezahlbaren Industriestrom ein.

"Industriestrompreis jetzt!“

Mehr als 400 Beschäftigte in Neuss setzen sich für bezahlbaren Industriestrom ein.

Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages von IGBCE, IG Metall und IG BAU haben auch die IGBCE-Bezirke Düsseldorf und Niederrhein zu einer großen Kundgebung beim Aluminiumhersteller Speira in Neuss aufgerufen. Rund 400 Beschäftigte aus den IGBCE-Branchen Aluminium, Chemie und Papier folgten der Einladung.

Die IGBCE kämpft seit jeher für eine sichere und bezahlbare Stromversorgung für Privathaushalte und Industriebetriebe. Im letzten Jahr hat sich die Situation für viele Betriebe dramatisch entwickelt. „Der Überfall auf die Ukraine hat die Karten neu gemischt“, sagt Natalie Mühlenfeld, Bezirksleiterin im IGBCE-Bezirk Düsseldorf.

Zahlreiche Betriebe sind von der aktuellen Situation betroffen. Vielerorts wird die Produktion gedrosselt. So wie im Rheinwerk von Speira. Dort hat die Arbeitgeberseite kurz vor der Veranstaltung verkündet, die Transformation zu einem reinen Verarbeiter und Recycler von Aluminium beschleunigen zu wollen. Demnach soll die Hütte im Rheinwerk vollständig heruntergefahren werden. 300 Arbeitsplätze sind betroffen. „Die Entscheidung der Arbeitgeber, die Primäraluminiumerzeugung komplett dichtzumachen, hat mich tief berührt und fassungslos gemacht. In der Region ist der Standort fest verankert und blickt auf eine lange Tradition“, sagt Mühlenfeld. Die heutige Nachricht unterstreiche auf dramatische Weise, wie ernst dieses Thema sei. Die Entwicklung bei Speira dürfe nicht zulasten derer gehen, die hier über viele Jahre eine tragende Säule des Unternehmens waren. „Wir erwarten einen gerechten Umgang mit den von der Umstrukturierung betroffenen Kolleginnen und Kollegen und keine Entlassungen.“ Das Unternehmen will eigenen Angaben zufolge freiwillige Lösungen für die entsprechenden Beschäftigten finden. „Wir stehen an eurer Seite und kämpfen um jeden einzelnen Arbeitsplatz, liebe Kolleginnen und Kollegen. Deswegen brauchen wir schnellstmöglich einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis!“, sagte auch Rolf Langhard, Betriebsratsvorsitzender bei Speira während der Kundgebung.

Die Politik muss laut Mühlenfeld jetzt die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass „industrielle Wertschöpfung in unserem Land eine Zukunft hat“. Entwicklungen wie hier im Rheinwerk seien ein mahnendes Beispiel dafür, was passieren kann. Deutschlandweit gehe es um Hunderttausende weitere Arbeitsplätze. „Wir werden alles versuchen, um die weitere Deindustrialisierung abzuwenden und unsere Wertschöpfungsketten zu erhalten. Die Unternehmen müssen sich im Gegenzug zum Standort Nordrhein-Westfalen bekennen.“ Damit dies gelinge, bedarf es laut Mühlenfeld unter anderem einen stabilen Industriestrompreis pro Kilowattstunde. Nur so sei es den energieintensiven Betrieben möglich, wieder wettbewerbsfähig zu produzieren.

Für Rückfragen: Natalie Mühlenfeld, Bezirksleiterin, Bezirk Düsseldorf, Tel.: +492111721618, Mobil: +491736080701, E-Mail: Natalie.Muehlenfeld@igbce.de

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Die IGBCE ist mit mehr als 580.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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