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IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

Umfrage zur Europawahl: Industriebeschäftigte halten "Green Deal" für unrealistisch

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Umfrage zur Europawahl:

Industriebeschäftigte halten Ziele

des "Green Deal" mehrheitlich für unrealistisch

Die Beschäftigten in der Industrie sind mehrheitlich zwar proeuropäisch eingestellt und sehen auch die wirtschaftlichen Vorteile des EU-Binnenmarkts für ihre Betriebe. Gleichwohl kritisieren sie politische Übergriffigkeit und unrealistische Zielvorgaben der EU, etwa mit Blick auf den „Green Deal“. Als wichtigste Themenfelder der bevorstehenden Europawahl und der nächsten Wahlperiode sehen sie (in dieser Rangfolge) Energieversorgung, Sicherheit/Verteidigung, Wettbewerbsfähigkeit und Migration.

Das sind einige der Kernergebnisse einer bundesweiten Umfrage unter Mitgliedern der Industriegewerkschaft IGBCE, die bis Mitte Mai durchgeführt wurde und an der sich gut 4000 Menschen beteiligt haben.

Demnach fühlen sich zwei von drei Befragten (63 Prozent) der EU „eher“ oder „sehr verbunden“. Das Interesse an der Europawahl ist bei 54 Prozent der Befragten „groß“ oder „sehr groß“. 78 Prozent geben zudem an, dass der Absatzmarkt EU für ihren Betrieb „eher“ oder „sehr wichtig“ ist.

Gleichzeitig blicken die Beschäftigten kritisch auf die europäische Industriepolitik. Dass politische Entscheidungen auf EU-Ebene für ihren Betrieb „eher“ oder „sehr negative“ Auswirkungen hatten oder haben, meinen 44 Prozent der Befragten (gegenüber 31 Prozent positive).

Den EU-„Green Deal“ mit dem Ziel, erster klimaneutraler Kontinent zu werden, halten vier von fünf Befragten (79 Prozent) für „eher“ oder „sehr unrealistisch“. Eine Mehrheit von 61 Prozent der Befragten fordert zudem, die EU müsse den Mitgliedstaaten mehr Spielraum für staatliche Investitionen in den Umbau der Industrie ermöglichen.

Mit Blick auf Deutschlands EU-Mitgliedschaft sind 47 Prozent der Befragten der Meinung, dass ihr Nutzen überwiegt. 39 Prozent glauben, die Kosten überwiegen. 14 Prozent trauen sich hier keine Einschätzung zu.

„Die Industriebeschäftigten wollen ein Europa, das seine Stärken ausspielt: Kooperation, Teilhabe, wirtschaftliche Vernetzung. Sie wollen kein Europa, das nur Ziele vorschreibt, aber nicht genug für ihre Erreichung tut“, sagt der Vorsitzende der IGBCE, Michael Vassiliadis. „Wenn der ,Green Deal‘ zum Erfolgsmodell werden soll, muss die EU mehr Geld und Gehirnschmalz in die Weiterentwicklung der Industrie stecken“, so Vassiliadis. „Sie ist der Wohlstandsgarant des Kontinents und muss es bleiben.“

Hinweis für Redaktionen:

Alle Umfrageergebnisse im Detail finden Sie weiter unten in dieser Mail.

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Industriegewerkschaft IGBCE
Verantwortlich: Lars Ruzic
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Über uns
Die IGBCE ist mit mehr als 570.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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