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IGBCE Frauentag legt „Zehn Punkte für mehr Gleichstellung in der Transformation" vor

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7. IGBCE Frauentag legt

„Zehn Punkte für mehr Gleichstellung

in der Transformation" vor

Mit einem Zehn-Punkte-Programm für eine geschlechtergerechte Transformation hat der 7. IGBCE Frauentag in Hannover die frauenpolitischen Leitlinien der zweitgrößten deutschen Industriegewerkschaft für die kommenden vier Jahre festgelegt. Ziel ist es, die industrielle Transformation so zu gestalten, dass Gleichstellung von Frauen und Männern hergestellt wird. Unter dem Motto „Fair wandeln“ haben sich mehr als 300 Teilnehmerinnen aus allen Teilen des Landes in diversen Vorträgen, Diskussionsrunden, Foren und Workshops zu konkreten Wegen der Umsetzung ausgetauscht.

„Wir müssen die Transformation unserer Industrien als Chance nutzen – nicht nur für die Beschäftigten insgesamt, sondern vor allem für eine echte und faire Gleichstellung zwischen Frauen und Männern“, sagt Oliver Heinrich, im geschäftsführenden Hauptvorstand der IGBCE unter anderem für die Bereiche Frauen und Diversity verantwortlich. „Das 10-Punkte-Progamm der IGBCE Frauen bietet dafür eine ebenso umfangreiche wie detaillierte Blaupause.“

„Damit die Transformation geschlechtergerecht stattfindet, müssen Zeit, Geld, Macht und die Chancen auf Verwirklichung gerecht verteilt werden“, heißt es in dem Papier. Frauen brächten andere Perspektiven an den Tisch, machten andere Erfahrungen, setzten andere Schwerpunkte, hätten andere Bedürfnisse. Die Lebenswirklichkeit von Frauen müsse daher zwingend in der Transformation berücksichtigt werden. Insgesamt sieht das Papier zehn „Stellschrauben“. Einige Beispiele:

  • Eine weitergehende Flexibilisierung der Arbeitszeit, die gesellschaftliches Engagement – sei es in Familie oder Freizeit – stärker unterstützt und so die strukturelle Benachteiligung von Frauen und Familien bekämpft.
  • Klare Regeln für mobile Arbeit – etwa mit Zeiterfassung, Gesundheitsschulungen, Kostenbeteiligung der Arbeitgeber, um eine psychische Überlastung vor allem für diejenigen zu verhindern, die zusätzlich Care-Arbeit verrichten.
  • Mehr Chancengleichheit in der Weiterbildung als Schlüssel für eine gelingende Transformation: Die Weiterbildungsangebote in digitalen Technologien, ITK- und MINT-Bereich müssen speziell für Frauen stärker ausgebaut werden. Dazu zählt auch finanzielle Unterstützung.
  • Aufstiegschancen verbessern: Mentoringprogramme für Frauen, Angebote von Führen in Teilzeit, Quotenregelungen, Unterstützung einer fairen Verteilung von Care-Arbeit sieht das Papier als Ansätze, um die berufliche Karriere von Frauen zu fördern.

Dass die Transformation der Arbeitswelt gleichberechtigt für Frauen und Männer vonstattengehen müsse, forderte auch Bundesfamilienministerin Lisa Paus in ihrer Festrede. „Die sozial-ökologische Transformation wird unser Leben von Grund auf verändern – auch unsere Arbeitswelt. Diese Veränderung wird nur mit den Frauen gelingen“, so Paus. „Wir sind künftig mehr denn je auf die hochqualifizierten Frauen als Fachkräfte und Entscheidungsträgerinnen angewiesen. Dafür brauchen wir aber auch Väter, die sich mehr in der Familie engagieren.“ Und es brauche Arbeitgeber, die deutlich machten, dass die Vereinbarkeit eine Aufgabe für beide Geschlechter sei.

„Mit der Einführung der Familienstartzeit, der Reform der Familienpflegezeit und der Weiterentwicklung der Kita-Qualität setze ich mich dafür ein, dass dies gelingt“, sagte die Ministerin. „Zugleich wollen wir mit der Umsetzung der Entgelttransparenzrichtlinie die Durchsetzung des Entgeltgleichheitsgrundsatzes in Deutschland stärken. Für mehr Entgelttransparenz und -fairness in Deutschland."

Der Frauentag der IGBCE findet alle vier Jahre statt. Rund 260 ehrenamtliche Delegierte haben in der dreitägigen Veranstaltung in der IGBCE-Hauptverwaltung in Hannover über die frauenpolitische Ausrichtung der Gewerkschaft für die kommende Periode beraten. Der Frauentag bildet traditionell den Startpunkt für weitere Konferenzen und gewerkschaftspolitische Diskussionen im Vorfeld auf den ebenfalls alle vier Jahre tagenden Gewerkschaftskongress. Der 8. Ordentliche Gewerkschaftskongress wird am 19. Oktober 2025 in Hannover eröffnet.

Hinweis an Redaktionen:

Das komplette Zehn-Punkte-Programm finden Sie weiter unten in dieser Mail.

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Industriegewerkschaft IGBCE
Verantwortlich: Lars Ruzic
Leiter Kommunikation
Königsworther Platz 6, 30167 Hannover
Telefon: 0511/7631-135 u. -354
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Über uns
Die IGBCE ist mit mehr als 570.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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