IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
IGBCE beschließt Forderungsempfehlung für Kautschuk-Tarifrunde
6,5 Prozent Plus und einen Mitgliederbonus:
IGBCE-Tarifkommission legt Forderungsempfehlung für Tarifrunde Kautschuk vor
Eine Erhöhung der Entgelte um 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten sowie einen Mitgliederbonus und die Erhöhung der Schichtzulage: Diese Forderungsempfehlung hat die Tarifkommission der IGBCE heute (14. Januar) einstimmig in Kassel für die kommende Tarifrunde für die bundesweit 70.000 Kautschuk-Beschäftigten beschlossen.
„Sie müssen höhere Lebensmittelpreise, Mieten und Energiekosten stemmen“, betont Katharina Stihler, Verhandlungsführerin der IGBCE. „Das Leben hat sich in den vergangenen beiden Jahren deutlich verteuert.“ Seit Herbst ziehe außerdem die – zwischenzeitlich gesunkene - Inflation wieder an. „Mit unserer gut abgewogenen Forderungsempfehlung tragen wir der durchwachsenen Situation in der Kautschukindustrie Rechnung, wollen aber gleichzeitig Reallohnverluste der Beschäftigten verhindern“, erklärt Stihler.
Die IGBCE-Tarifkommission hat dementsprechend in die Forderungsempfehlung eine Erhöhung der Entgelte um 6,5 Prozent aufgenommen, die Auszubildendenvergütungen sollen deutlich steigen. Sie fordert außerdem einen Bonus für Gewerkschaftsmitglieder. Zusätzlich soll die Schichtzulage steigen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 12 Monate betragen.
Richtig sei, dass viele Betrieben der Branche vor wirtschaftlichen Problemen stünden. Richtig sei aber auch: „Einige Betriebe machen nach wie vor gute Gewinne.“ Und schon jetzt habe ein Großteil der Kautschukunternehmen Schwierigkeiten, neues Personal zu finden. Um insbesondere qualifizierte Facharbeiter*innen zu gewinnen, auszubilden und dauerhaft zu binden und damit die Zukunft der Kautschukindustrie in Deutschland sicherzustellen, müssten die Vergütungen deutlich steigen.
In den kommenden Wochen werden IGBCE-Mitglieder und Beschäftigte diese Forderungsempfehlung breit in den Betrieben und den Regionen diskutieren. Auf Grundlage der Forderungsempfehlung und dieser Diskussionen wird die Bundestarifkommission ihre finale Forderung am 5./ 6. März 2025 beschließen. Die Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) starten im Frühling. Der aktuelle Entgelttarifvertrag läuft noch bis zum 31. Mai 2025.
Rund die Hälfte der Beschäftigten in der Kautschukindustrie arbeitet in der Auto- oder Autozuliefererindustrie. Andere Unternehmen der Branche produzieren zum Beispiel Abdichtungen von Fenstern, Förderbänder oder Badekappen. Regionale Schwerpunkte befinden sich in Hanau, Hannover, Riesa, Breuberg, Hann. Münden und Hamburg. Große Betriebe sind unter anderem die Reifenhersteller Pirelli und Goodyear sowie der Hersteller von Kautschuk- und Kunststoffprodukten ContiTech.
Ansprechpartnerin: Isabel Niesmann, Tel.: +495117631165, mobil: +491713389767, E-Mail: Isabel.Niesmann@igbce.de
------------------------------------------------------------------ Industriegewerkschaft IGBCE Verantwortlich: Lars Ruzic Leiter Kommunikation Königsworther Platz 6, 30167 Hannover Telefon: 0511/7631-135 u. -306 Handy: 0151/23508638 Telefax: 0511/7000891 E-Mail: presse@igbce.de Internet: igbce.de Über uns Die IGBCE ist mit mehr als 570.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.