Sparda-Bank Münster ebnet den Weg für die Fusion mit der Sparda-Bank West
Gemeinsam genossenschaftlich erfolgreich
Münster (ots)
Der angestrebte Zusammenschluss der Sparda-Bank Münster und der Sparda-Bank West hat eine wichtige Hürde genommen. Die ordentliche Vertreterversammlung der Sparda-Bank Münster in der Weser-Ems-Halle in Oldenburg hat dem Vorhaben heute mit einer Mehrheit von 97,1 Prozent der abgegebenen Stimmen zugestimmt. Anwesend waren 140 Mitgliedervertreter der Genossenschaftsbank.
Silke Schneider-Wild, Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank Münster, spricht von einer historischen Entscheidung: "Banken brauchen künftig eine gewisse strategische Größe, um im Wettbewerb zu bestehen. Zentrale Themen in unserer Branche wie die anhaltende Niedrigzinsphase, die staatlichen regulatorischen Vorgaben und die fortschreitende Digitalisierung stellen vor allem kleine bis mittlere Banken vor große Herausforderungen."
"Effizienter und profitabler"
Silke Schneider-Wild verweist auf die konkreten Vorteile einer Fusion der Sparda-Bank Münster mit der Sparda-Bank West: "Perspektivisch werden wir über eine stabilere Ertrags- und Kapitalbasis verfügen, Doppelinvestitionen vermeiden und Prozesse effizienter und profitabler abbilden können." Auf diese Weise werde die Bank ihren Mitgliedern und Kunden nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch langfristig exzellente Finanzdienstleistungen zu nachhaltig fairen Konditionen anbieten können.
Versicherungsvergleich im Deliktfall beschlossen
Die Vertreterversammlung stimmte mit einer deutlichen Mehrheit von 128 Stimmen dafür, das vorliegende Vergleichsangebot der Versicherer zur Schadenregulierung im Deliktfall des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden anzunehmen. Mit dieser Zustimmung der gewählten Vertreterinnen und Vertreter wird das Vergleichspaket wirksam, das Zahlungen der Versicherer an die Genossenschaft in Höhe von 1,86 Mio. Euro vorsieht. Über dieses "Einigungspaket" hinaus kann die Bank bei Bedarf weitere Ansprüche gegenüber dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden geltend machen, aus der ihr möglicherweise weitere Erlöse zufließen könnten.
Schwierige Ertragslage
Die Vertreterversammlung verabschiedete mit großer Mehrheit auch den Jahresabschluss der Sparda-Bank Münster für das Geschäftsjahr 2017 und beschloss eine Dividendenzahlung - wie im Vorjahr - von zwei Prozent. Das zurückliegende Geschäftsjahr sei für die Sparda-Bank Münster sehr herausfordernd gewesen, führte die Vorstandsvorsitzende Silke Schneider-Wild aus. Angesichts der schwierigen Rahmenbedingung wie Niedrigzins, Digitalisierung, hohen regulatorischen Anforderungen und wachsendem Wettbewerbsdruck sei die Ertragssituation angespannt und bestenfalls als noch zufriedenstellend zu bezeichnen. Vor allem aufgrund der Niedrigzinsen ging das Zinsergebnis für das Geschäftsjahr 2017 um 4,4 Prozent auf 26,9 Mio. Euro zurück. Mit einem Überschuss von 12,3 Mio. Euro konnte das Provisionsergebnis deutlich verbessert werden. Das lag zum einen an der Einführung von Konto-führungsgebühren zum Jahresbeginn 2017, zum anderen an einem weiter wachsenden Vermittlungsgeschäft. Der Jahresüberschuss für 2017 fiel mit 1,6 Mio. Euro geringer aus als im Vorjahr.
Im Geschäft mit ihren privaten Bankkunden ist die Sparda-Bank Münster durchaus ganz zufrieden. Aufgrund weiter gestiegener Sichteinlagen ihrer Kunden verzeichnete die Sparda-Bank Münster bei den Kundeneinlagen im vergangenen Geschäftsjahr ein Plus von 4,0 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro. Das Kreditgeschäft der Bank blieb mit 1,74 Mrd. Euro nahezu gleich.
Im vergangenen Jahr konnten 1.567 Baufinanzierungen mit einem Volumen von 192,1 Mio. Euro zugesagt werden. Bei den Konsumentenkrediten war die Entwicklung leicht rückläufig (-0,6 Prozent). Mit dem neuen Angebot der Marke easycredit hat die Sparda-Bank Münster in diesem Geschäftsfeld einen erfolg-versprechenden Strategiewechsel vorgenommen.
Die geplante Fusion mit der Schwesterbank zur neuen Sparda-Bank West sei mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit das entscheidende Projekt, auf das man sich fokussiert habe. Das neue Institut wäre mit rund 630.000 Mitgliedern die mitgliederstärkste Kreditgenossenschaft in Deutschland. Mit einer Bilanzsumme von mehr als 11 Milliarden Euro stiege sie auf zur Nr. 2 unter den Sparda-Banken und zur Nr. 4 unter den derzeit noch rund 970 Genossenschaftsbanken insgesamt hierzulande. Das Geschäftsgebiet würde fast ganz Nordrhein-Westfalen umfassen und bis Emden und Wilhelmshaven im nördlichen Niedersachsen reichen. 82 Filialen an 58 Standorten würden mehr als 726.000 Kunden betreuen. Filialschließungen sind im Rahmen der Fusion nicht geplant.
Neue Arbeitsplätze schaffen
Als Unternehmenssitz der neuen Sparda-Bank West - unter diesem Namen soll das neue Institut firmieren - ist Düsseldorf vorgesehen, Münster soll als Zweigniederlassung ein weiterer Hauptstandort sein. Auch das geplante Vorstandsteam steht bereits. Die neue Bank wird rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Der Zusammenschluss soll insbesondere auch Synergien in der Personalentwicklung möglich machen. Silke Schneider-Wild erläutert: "In den nächsten fünf Jahren gehen gut 100 Kolleginnen und Kollegen altersbedingt in den Ruhestand. Neben der Nachbesetzung von Stellen wollen wir zudem neue Arbeitsplätze schaffen, zum Beispiel im Bereich Digitalisierung." Und sie betont: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Banken begrüßen das Fusionsvorhaben und haben die Vorbereitungen des Zusammenschlusses tatkräftig unterstützt." Im Rahmen der Fusion hat die Belegschaft eine Standort- und Beschäftigungszusage erhalten.
Die jeweiligen Aufsichtsräte hatten bereits im November 2017 grünes Licht für den Zusammenschluss gegeben. Am 27. Juni tagt in Düsseldorf die ordentliche Vertreterversammlung der Sparda-Bank West. Wenn auch dort mindestens drei Viertel der abgegebenen Stimmen die Fusion befürworten, ist der Weg endgültig frei für die neue größere Bank. Rechtswirksam wird sie dann mit öffentlicher Bekanntmachung der Eintragung im Genossenschaftsregister voraussichtlich Anfang August.
Über die Sparda-Bank Münster
Die Sparda-Bank Münster ist ein genossenschaftliches Kreditinstitut für Privatkunden. Die Bank betreibt in einem Geschäftsgebiet vom Ruhrgebiet bis zur Nordsee 15 Filialen und betreut mit rund 235 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 142.000 Mitglieder und Kunden. Hauptstandorte sind neben Münster als Firmensitz Osnabrück und Oldenburg. Ende 2017 weist die Bank eine Bilanzsumme von knapp 2,5 Milliarden Euro auf.
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Ute Cewe
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