Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH
Von Legenden umrankt: Sagenumwobene Orte im echten Norden
Ein Dokument
Geschichten über Riesen, Klabautermänner, Seeräuber, Hexen und andere furchteinflößende Gestalten – der echte Norden bietet jede Menge Stoff für spannende Sagen und Legenden. Manche dieser Erzählungen wurden mündlich überliefert, andere in Schriftform. An nebligen Herbsttagen, wenn es draußen dunkel ist und drinnen Kerzen flackern, macht es besonders Spaß sich diesen Schauergeschichten zu widmen. Viele Schauplätze lassen sich tatsächlich besichtigen. Die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein hat einige Orte aufgelistet, die den Anschein erwecken etwas Geheimes zu verbergen.
NORDSEE
Amrum: Zwischen Gräbern und Kreuzen
Auf der nordfriesischen Insel Amrum gibt es viele Orte, die rätselhaft wirken oder ein Geheimnis vermuten lassen. Dazu gehört die Wittdüner Kapelle, deren Altaraufsatz statt biblischen Motiven einen dramatischen Strandungsfall und den Einsatz eines Rettungsbootes zeigt. Weitbekannt sind die „sprechenden Grabsteine“ auf dem Friedhof der Gemeinde Nebel und auch die uralten Gräberfelder, über die Inselchronisten viel Material zusammengetragen und anschaulich auf Tafeln präsentiert haben. Weniger bekannt ist der Guskölk, eine feuchte Niederung zwischen Leuchtturm und Steenodder Wald, die einst ein Naturhafen war. Bis ins 15. Jahrhundert transportierten hier flache Kähne Waren in Inselinnere. Zwischen Nebel und Norddorf steht neben einem schlichten Flurkreuz eine Bank, die nach dem Lehrer und Kantor Böle Bonken benannt ist. Er saß oft dort, blickte hinaus aufs Wattenmeer und ließ an dem Kreuz ein Kästchen anbringen, in dem noch heute eine Bibel und ein Gästebuch liegt.
Ligurs Liebeskummer
Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland ist ein wahrhaft fantastischer Ort. Auf rotem Buntsandsteinfelsen ragt der 35 Meter hohe Leuchtturm empor – das einzige Gebäude, das den zweiten Weltkrieg überstanden hat. Das berühmte Wahrzeichen der Insel misst 47 Meter: der Nordhorn-Brandungspfeiler „Nathurn Stak“ (Helgoländer Friesisch) oder auch „Lange Anna“ genannt. Um die Entstehung dieser Felsformation rankt sich eine alte Sage: Darin geht es um den Wasserriesen Ligur und eine Prinzessin namens Walguna, in die sich der Riese sozusagen unsterblich verliebt hatte. Um die Prinzessin zu erobern, versenkte Ligur das Land in der Nordsee und machte Helgoland zur Insel. Daraufhin beschwor ein Zauberer Geister, die Gesteinsbrocken auf den Riesen warfen. So wurde Ligur in die Tiefe gezogen und sein drohend zum Himmel gestreckter Arm erstarrte – zur langen Anna.
Föhr: Von Trollen und Seefahrern
Auf der nordfriesischen Insel Föhr führt kein Weg an ihnen vorbei: Die „Oterbaankin“ sind gnomenhafte Trolle mit Zipfelmützen, die unterirdisch in der Heide oder unter Grabhügeln leben. Nachts sollen sie ihren Schabernack mit Menschen treiben; legendär ist auch ihre Vorliebe für metallische Objekte. Tagesüber sind die Oterbaankin vor allem im Südwesten von Föhr zu sehen – als steinerne Figuren am Wegesrand. Auf den denkmalgeschützten Friedhöfen von Nieblum, Süderende und Wyk-Boldixum haben Walfänger und Kapitäne ihre letzte Ruhestätte gefunden. Im Schatten der mittelalterlichen Kirchen berichten die „sprechenden Grabsteine“ vom bewegten Leben der Seefahrer. Mehr über die Abenteuer auf hoher See können Interessierte bei regelmäßigen Führungen erfahren. Bei Fackelwanderungen werden Geschichten von kleinen Kobolden und großen Meerestieren erzählt.
Nasse Gräber, einstige Tatorte
Im Husumer „ Nordfriesland Museum. Nissenhaus“ widmet sich gleich eine ganze Abteilung dem „Mythos Rungholt“. Lange Zeit hielt man es für eine Spukgeschichte, inzwischen wissen wir jedoch: Die Stadt Rungholt hat es wirklich gegeben und ist in einer verheerenden Flut 1362 untergegangen. Die Ausstellung im Museum greift die alten Legenden auf und präsentiert archäologische Funde, die im Wattenmeer geborgen werden konnten. Regelmäßig finden thematische Führungen statt – auch speziell für Familien mit Kindern.
Für Gänsehautmomente sorgen auch die sogenannten „Tatort“-Führungen, bei denen es zu den dunklen Seiten der Stadt geht. Die Teilnehmenden wandeln auf den Spuren von Hexen, Mördern und Richtstätten. Friedhöfe bilden den blutroten Faden der Tour „Gräber, Geister, Grüfte“. Einige Ruhestätten lassen sich heute kaum mehr erahnen, andere werden weiterhin aktiv genutzt. Mehr Infos unter husum-tourismus.de
Podcast-Tipp: In Folge 26 unserer Küstenschnack-Serie „ Geheimnisvolles Schleswig-Holstein“ geht es um Sagen und Mythen im echten Norden.
Nordstrand: Spurensuche im Watt
Ein Pfingstausflug, der zu einem Schlüsselerlebnis der Nordsee-Archäologie wurde: Am 16. Mai 1921 fuhr der Nordstrander Landwirt Andreas Busch mit seiner Pferdekutsche durch das Watt zur Hallig Südfall und wollte dort gewisse Funde in Augenschein nehmen. Dieser Familienausflug gilt gemeinhin als Beginn der ernsthaften Rungholt-Forschung. Wer mehr über die versunkene Stadt, die schweren Sturmfluten an der Nordseeküste und den Begründer der Rungholt-Forschung erfahren möchte, der sollte das Andreas-Busch-Inselmuseum in Nordstrand besichtigen. Wer über eine gute Kondition verfügt (die Laufstrecke misst 14 Kilometer), kann an einer Wattführung zur versunkenen Stadt Rungholt teilnehmen. Wer lieber wie zu Zeiten Buschs mit Pferd und Wagen zur Hallig Südfall kutschiert werden möchte, dem sei eine erlebnisreiche Fahrt mit dem Wattenkutscher empfohlen.
Trauriges Ende auf höchster Düne
In St. Peter-Ording soll vor langer Zeit ein Mädchen namens Maleen Knoll gelebt haben. Sie war einem Seemann versprochen und sollte bald heiraten. Doch ihr Verlobter musste noch einmal auf große Fahrt. Also ging Maleen fortan jeden Abend zu der höchsten Düne, entzündete ein Licht, hielt Ausschau nach ihrem Geliebten und spann nebenbei Wolle. Die Zeit verging. Doch eines Abends lag die Düne im Dunkeln – und Maleen tot hinter ihrem Spinnrad. Wenig später wurde die Leiche eines jungen Seemanns am Strand angespült; er trug den gleichen Ring wie Maleen und wurde zu ihr ins Grab gelegt. Der Sage nach wird die Düne (Magdalenenspitze) seit dieser Zeit auch Maleens Knoll genannt.
Sylt: Echter Grabhügel, fantasievoll gestalteter Spielplatz
Das Steinzeitgrab Denghoog in Wenningstedt ist so alt wie Stonehenge, die mystische Kultstätte Großbritanniens. Das Sylter Hünengrab zählt zu den am besten erhaltenen Großsteingräbern Nordeuropas. Hier können Besucherinnen und Besucher hautnah in die Geschichte eintauchen: Der etwa drei Meter hohe Grabhügel beherbergt eine beeindruckende Steinkammer. Der Denhoog wird von dem Verein Sölring Foriining betreut und kann von April bis Oktober besichtigt werden.
Ein wahrlich sagenumworbener Ort ist auch der Erlebnisspielplatz „ Sylter Sagenwald“ zwischen Wenningstedt und Kampen. Dort warten der Meeresgott Ekke Nekkepen, die Betschwestern Ing und Dung sowie Seeräuber und Zwergenkönige auf fantasiereiche Gäste. 15 Spielstationen nebst Infotafeln reihen sich aneinander. Im Kampener Teil des Sagenwalds laden weitere Spielstationen dazu ein, spannende Geschichten über Figuren wie Finn, den Zwergenkönig, und Teunis, den skrupellosen Piraten, zu entdecken.
Geprägt von Sturm und Meer
Einzigartig und von rauer Schönheit sind die zehn nicht eingedeichten Marschinseln in der Nordsee: die Halligen. Die kleinen Eilande inmitten des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer faszinieren seit jeher – bereits Theodor Storm nannte sie „schwimmende Träume“. Die traditionellen Reetdachhäuser, die auf den künstlich angelegten Hügeln namens Warften stehen, erzählen Geschichten von Menschen, die hier leb(t)en und sich über Jahrhunderte hinweg den Herausforderungen der Naturgewalten gestellt haben. Weitere Informationen gibt es unter nordsee-nordfriesland.de
ZWISCHEN DEN KÜSTEN
Die Fünffingerlinde im Riesewohld
In Dithmarschen erzählt die Legende der Fünffingerlinde im Riesewohld von einem tragischen Ereignis, das sich vor langer Zeit ereignet haben soll. In einem kleinen Dorf in der Nähe lebte ein junges Mädchen, das plötzlich auf mysteriöse Weise verschwand. Die Dorfbewohner fanden sie schließlich tot im Wald. Die aufgebrachte Menge hatte schnell einen jungen Mann als Täter in Verdacht und forderte Vergeltung. Kurz vor seiner Hinrichtung hob der junge Mann seine Hand und sprach: „Diese Hand wird als Zeichen meiner Unschuld aus dem Grab wachsen.“ Die schreckliche Wahrheit kam erst nach seiner Exekution ans Licht: Der wahre Täter war ein anderer! Etwas später soll wirklich ein Baum aus dem Grab gewachsen sein, dessen Äste sich wie Finger spreizten. Die verfluchte Linde steht als Mahnmal für das Unrecht und die Eile, mit der die Dorfbewohner ihr Urteil fällten. In stürmischen Nächten soll sogar das Weinen des unschuldig Hingerichteten zu hören sein.
Verlorene Wanderer und verborgene Geister
Mit seinen weiten Moorlandschaften, tiefen Wäldern und idyllischen Seen bietet Mittelholstein nicht nur eine malerische Kulisse, sondern ist auch Heimat zahlreicher mystischer Orte, die auf eine lange Geschichte voller Legenden und Sagen zurückblicken. Abseits der bekannten Pfade verbergen sich geheimnisvolle Plätze, die Naturliebhaber und Abenteuerlustige gleichermaßen in ihren Bann ziehen.
Das Wilde Moor bei Osterrönfeld ist nicht nur ein besonderes Naturschutzgebiet, sondern auch ein Ort voller mystischer Atmosphäre. Auf den nebelverhangenen, weiten Moorflächen, die seit Jahrtausenden gewachsen sind, scheinen Zeit und Raum zu verschwimmen. Früher erzählten sich die Menschen Geschichten von Irrlichtern, die Wanderer vom Weg abbringen und bis heute bewahrt das Moor eine schaurige Stille.
Das Fockbeker Moor, mit 2500 Jahren vergleichsweise jung, entfaltet auf rund 380 Hektar eine faszinierende Atmosphäre. Trotz jahrhundertelangen Torfabbaus hat es seinen mystischen Charakter bewahrt. Seit den 1980er Jahren laufen Bemühungen zur Wiedervernässung, wodurch das Moor langsam zu seiner ursprünglichen Wildheit zurückfindet. Die stillen schimmernden Wasserflächen verleihen dem Fockbeker Moor fast etwas Unheimliches.
Östlich des Einfelder Sees liegt das geheimnisvolle Dosenmoor, ein altes Hochmoor, das mit seiner mystischen Atmosphäre Besucher in den Bann zieht. Die nebelverhangenen Flächen, überzogen von Heidekraut, Moorbirken und schimmernden Wollgräsern, scheinen wie aus einer anderen Welt. Verlorene Wanderer und verborgene Moorgeister sollen unter dem weichen Boden ruhen. Ein acht Kilometer langer Bohlenweg führt sicher durch diese magische Landschaft.
Gänsehaut am Nord-Ostsee-Kanal
Eine Stadtführung mit Gänsehaut-Garantie bieten die erfahrenen Guides Almut und Hannes auf ihrer Runde durch das abendliche Rendsburg an. Dabei erzählen die beiden von unheimlichen Ereignissen, die viele erschaudern lassen. An geheimnisvollen Orten, an denen sich in vergangenen Jahrhunderten Schreckliches begeben hat, lassen Almut und Hannes die dunkle Geschichte der Stadt wieder aufleben.
Wer die Nachtwächterin auf ihrem Rundgang durch Rendsburg begleitet, kann an einer spannenden Zeitreise teilnehmen. Sie weiß von außergewöhnlichen historischen Ereignissen zu berichten und kann auch amüsante Anekdoten vortragen.
Auch die Kräuterhexe Ruth lässt sich gerne durch die Stadt und ihre mittelalterliche Geschichte begleiten. Sie kennt die Schauplätze der Hexenverfolgung und Details zu den Prozessen. Nebenbei berichtet Ruth über Heilkräuter und mystisches Brauchtum.
Am Ende jeder Stadtführung können die Teilnehmenden den erlebnisreichen Abend mit einer kulinarischen Stärkung in einem historischen Gewölbekeller ausklingen lassen.
Der ertränkte Aal von Fockbek
Eine der bekanntesten Sagen aus Fockbek ist die Geschichte des Aalversupers: Demnach wollten die Fockbeker in ihrem See Heringe züchten. Als sie im darauffolgenden Jahr das Wasser abließen, um die Heringe abzufischen, konnte nur ein dicker Aal im Schlamm gefunden werden. Dieser wurde verdächtigt, alle Heringe aufgefressen zu haben. Der Aal sollte möglichst grausam bestraft werden, daher beschlossen sie das Tier zu ertränken – auf Plattdeutsch ,,versupen“. Nachdem der See wieder aufgefüllt war, wurde der Aal an der tiefsten Stelle ins Wasser geworfen. Als er davon schwamm, riefen die Dorfbewohner: „Sieh nur, wie er sich quält! He versupt! He versupt!“.
Das Kegelspiel am Ratzeburger Dom
Der Ratzeburger Dom beherrscht das Bild der Inselstadt im Herzogtum Lauenburg. An der Südwand des Doms erzählt das „Kegelspiel“ – acht Kanonenkugeln, die in der Fassade stecken – eine tragische Geschichte, die aus der Zeit der dänischen Belagerung von 1693 stammt. Angeblich soll es eine Wette gegeben haben: Wäre es dem jungen dänischen Kanonier gelungen mit nur neun Schüssen ein volles Kegelbild in die Domwand zu schießen, hätte sich Ratzeburg kampflos ergeben. Das Wettschießen wurde jedoch vor dem entscheidenden neunten Treffer beendet. Denn der dänische Kanonier wurde getötet – ausgerechnet vom Schuss seines eigenen Vaters, der auf Ratzeburger Seite stand.
Die sagenhafte Offa-Quelle
Er soll blind und stumm gewesen sein. Und auch von Lähmungen und krummen Gliedern ist die Rede bei Offa, dem Sohn Wermunds, einem mittelalterlichen König der Angeln im nördlichen Schleswig-Holstein. Dass der Königssohn rechtzeitig gesund und stark wurde, um zu kämpfen und das Land zu verteidigen – das hat er der Sage nach einer Quelle zu verdanken, die in Arnis bis heute noch sprudelt. Wer in dieser Quelle alle sieben Jahre bei Vollmond bade, der würde von allen Leiden geheilt und in der Lage sein, jeden Feind im Zweikampf zu besiegen, so die Sage. Heute erinnert an die Offa-Quelle ein Stein am Ufer der Schlei, aus dem Wasser sprudelt. Nach der Besichtigung lohnt ein Bummel durch die kleinste Stadt Deutschlands. In Arnis können sich Besucher – ganz manierlich – bei Kaffee und Kuchen stärken.
Till Eulenspiegel in Mölln
Jeder kennt ihn oder hat schon von einem seiner Streiche gehört: Till Eulenspiegel ist legendär – obwohl es schwer ist, konkrete Beweise für seine Existenz zu finden. Das älteste Buch über den Narren stammt aus dem Jahr 1510 und wurde von Hermann Bote geschrieben. In Mölln ist Till Eulenspiegel allgegenwärtig; hier soll er einst gestorben sein. Und stehend begraben, denn bei der Beerdigung unter der Linde an der Kirche soll ein Seil gerissen sein. Rund 200 Jahre nach seinem angeblichen Tod setzten die Möllner ihrem Till einen Gedenkstein – bis heute pilgern zahlreiche Reisende zu dieser Stelle. Und in den Gassen der beschaulichen Kleinstadt treibt gegenwärtig ein quietschlebendiger Eulenspiegel-Darsteller seine Späße.
OSTSEE
Mumiengrotte im Taschenlampenschein
Auf der Westlichen Höhe in Flensburg befindet sich mit den „Christiansens Gärten“ ein beeindruckendes Park- und Friedhofsensemble. Um 1800 von der Kaufmannsfamilie Christiansen rund um den alten Friedhof angelegt, bilden die Flächen inzwischen einen attraktiven Naturerlebnisraum gespickt mit kulturhistorischen Besonderheiten. Weltweit einzigartig ist die Mumiengrotte, in der ein echter, phönizischer Sarkophag aus der Antike steht. Auch der Idstedt-Löwe, einst bedeutendes Kriegs-Denkmal und heute Symbol deutsch-dänischer Freundschaft, ist zu sehen. Diese und weitere Highlights lassen sich bei Erlebnisführungen erkunden, wie zum Beispiel bei einer Taschenlampen-Nachtwanderung.
Lübeck: Mäuschens Werk und Teufels Beitrag
Sieben Türme, UNESCO-Welterbe und jede Menge Geheimnisvolles in versteckten Gängen und Höfen: Im Schatten der Lübecker Backsteingotik schlummern teils düstere Geschichten. Bei der Führung „ Lubeca Mystica“ rücken schaurig-spannende Überlieferungen in den Mittelpunkt. An dem nächtlichen Rundgang durch die mittelalterliche Altstadt dürfen Unerschrockene ab zwölf Jahren teilnehmen. Eine Zeitreise zu den Drehorten des Stummfilmklassikers „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ bietet die „ Nosferatu-Tour“. Der Film aus dem Jahr 1922 hat das Horror-Genre nachhaltig geprägt. Viele Außenaufnahmen entstanden in Lübeck.
Ein Bauwerk von herausragender architektonischer Bedeutung ist die Lübecker Marienkirche. Sogar der Teufel selbst soll beim Errichten fleißig mitgeholfen haben. Denn als die Lübecker das prächtige Gotteshaus bauten, erzählten sie dem Teufel, dass dort ein Wirtshaus entstehe. Im Gebäude erinnert eine kleine Maus an die dänische Eroberung von 1201. Rosemarie, so der Name der Kirchenmaus, soll den Rosenstock vor St. Marien zum Welken gebracht haben – kurz darauf wurde die Stadt gestürmt. Heute soll es Glück bringen sowohl die Sandsteinmaus hinter dem Altar als auch die Hörner der teuflischen Bronzestatue vor der Kirche zu berühren.
Steinblöcke mit Geschichte
Am 20. und 21. Oktober 2023 hat eine Rekordsturmflut an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste katastrophale Schäden angerichtet. Unter anderem riss sie Löcher in den ehemaligen Regionaldeich zwischen Kellenhusen und Dahme. Dabei wurde ein längst vergessenes Megalith-Grab freigelegt. Nach der Dokumentation durch Archäologen wurden die gewaltigen Steine mit schwerem Gerät geborgen und in dem kleinen Wäldchen am nördlichen Teil der Kellenhusener Strandpromenade wieder aufgestellt. Das Hünengrab aus der Jungsteinzeit kann nun besichtigt werden.
Hinter der Slipanlage am Nordstrand, fast unscheinbar, ragt der „Mors von Kellenhusen“ aus der Ostsee. Gemäß einer alten Sage soll es sich dabei um das versteinerte Hinterteil eines Riesentrolls namens Wutbold handeln. Der soll ausgerechnet den mächtigen Meeresgott Njörd herausgefordert haben. Doch bevor es zum Kampf kam, überlistete Njörd den wütenden Troll und forderte ihn zum Tauchen auf. Als Wutbold sich ins Wasser stürzte, wurde er vom Meeresgott in Stein verwandelt – so die Überlieferung.
Unterirdische auf Fehmarn
Auf der Sonneninsel Fehmarn, so heißt es, haben vor langer Zeit fantastische Wesen gelebt. Die sogenannten Rillköpfe sollen platte Schädel und im Gesicht eine entsprechende Vertiefung gehabt haben. Sie wohnten am Wulfener Hals und besaßen eine unterirdische Verbindung bis nach Großenbrode. Einst soll ein Bauer nach Großenbrode gesegelt sein, um Medizin für seine schwerkranke Frau und die Kinder zu besorgen. Ein Sturm machte die Rückkehr jedoch unmöglich. Der Bauer durfte den Tunnel der Rillköpfe benutzen, sollte ihnen aber sein größtes Pferd, seinen stärksten Bullen, sein dickstes Schwein und sein bestes Schaf schenken. Der Bauer schaffte es rechtzeitig zu seiner Familie und hielt auch sein Versprechen. Schwein und Schaf behielten die Rillköpfe, Pferd und Bulle gaben sie wieder zurück.
Sagenumwobene Orte auf Fehmarn sind beispielsweise der Galgenberg („Köppelberg“) in Petersdorf, das Großsteingrab Wulfen sowie die Burgruine Glambek, wo mit der Zeit angeblich mehr Blut als Wein geflossen sein soll.
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Pressekontakt: Manuela Schütze, Pressesprecherin Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (TA.SH), Wall 55, 24103 Kiel Tel.: +49 431 600 58-70, Mobil: 0160 619 0004, E-Mail: presse@sht.de Internet: www.sh-tourismus.de, www.sh-business.de, sh-convention.de
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