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Saarbrücker Zeitung: Unions-Wirtschaftspolitiker zerstritten über Brüderles Entflechtungsgesetz

Berlin / Saarbrücken. (ots)

Das von Wirtschaftsminister Rainer
Brüderle (FDP) vorgelegte Entflechtungsgesetz hat heftige Diskussion 
unter CDU-Wirtschaftspolitikern ausgelöst. Der wirtschaftspolitische 
Sprecher der Unions-Fraktion, Joachim Pfeiffer, kritisierte den 
derzeit in den Ressorts zur Abstimmung liegenden Entwurf gegenüber 
der "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe):  Er sehe die Gefahr, dass 
das Instrument der Entflechtung gegen Unternehmen eingesetzt werde, 
die zwar eine marktbeherrschende Stellung innehaben, diese aber gar 
nicht missbrauchen. "Mir graut bei der Vorstellung, jemand wie 
Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht bekäme so etwas einmal in die 
Hand: Sie könnte damit die Wirtschaft zerschlagen", sagte Pfeiffer. 
Er halte das Problem ohnehin nicht für vordringlich. "Es gibt für den
Wirtschaftsminister gegenwärtig sicher wichtigere Themen." Ähnlich 
äußerte sich der Präsident des CDU-Wirtschaftsrates, Kurt Lauk: Zwar 
seien Entflechtungsgesetze international üblich und auch in 
Deutschland überfällig, aber "es darf auf keinen Fall zu deutschen 
Sonderregelungen mit nationalen Verschärfungen kommen". Der Entwurf 
bedürfe einer "höchst kritischen Überprüfung". Unterstützung erhielt 
Brüderle hingegen vom Vorsitzenden der CDU-Mittelstands-Union, Josef 
Schlarmann. Er sagt der "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe), eine 
solche Regelung erweitere das Instrumentarium des Kartellamtes um 
eine entscheidende Komponente. Dieses habe die Aufgabe, Wettbewerb 
auf allen Märkten aktiv herzustellen. Es gebe in zahlreichen 
Bereichen oligopolistische Strukturen, sagte der Unions-Politiker und
nannte den Energiesektor, die Automobilzulieferer und -händler sowie 
Teile des Agrarhandels. Wenn man Wettbewerb herstelle, habe dies 
nichts mit Sozialismus zu tun, sagte Schlarmann.

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