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Saarbrücker Zeitung: Milbradt hält sich Zustimmung zur Gesundheitsreform ausdrücklich offen

Berlin / Dresden (ots)

Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt
(CDU) macht seine Zustimmung zur Gesundheitsreform der großen 
Koalition im Bundesrat davon abhängig, wie der 
Risikostrukturausgleich zwischen ärmeren und reicheren Kassen 
geregelt wird. "Erst mal möchte ich den konkreten Gesetzestext sehen.
Unsere sächsischen Kassen dürfen nicht dafür bestraft werden, dass 
sie gut wirtschaften", sagte Milbradt der "Saarbrücker Zeitung" 
(Freitag-Ausgabe). Das Beitragsniveau der AOK und der IKK in Sachsen 
liege weit unter dem Bundesdurchschnitt. "Das darf durch die 
Gesundheitsreform nicht verwässert werden. Eine sprunghafte 
Beitragssteigerung wäre inakzeptabel".
In dem Interview sprach sich Milbradt gegen Mindestlöhne aus. Zwar 
sei es richtig, dass die Menschen ein Mindesteinkommen brauchten, 
doch sei dieses Instrument das falsche, weil dann Arbeitsplätze 
abwanderten. "Mindesteinkommen können nicht über Mindestlöhne 
gesichert werden, sondern über Kombilöhne. Nur so lässt sich die 
notwendige Wettbewerbsfähigkeit mit sozialpolitischen Zielen 
verbinden". Bei der Unternehmenssteuerreform müsse es eine 
Netto-Entlastung geben, betonte Milbradt. Sonst könne man die Reform 
"ganz sein lassen". Milbradt widersprach Nordrhein-Westfalens 
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, der es als Lebenslüge bezeichnet 
hatte, dass sinkende Steuern zu mehr Arbeitsplätzen führen. "Wenn dem
so wäre, dann könnten wir die Unternehmen auch beliebig weiter 
belasten. Tatsache ist, dass Länder mit einer aktiven 
Unternehmensteuerpolitik auch über niedrige Arbeitslosenzahlen und 
hohe Zuwachsraten verfügen".

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