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Saarbrücker Zeitung: Lafontaine spricht von "Sucht" der Regierung, überall Soldaten einzusetzen und wirft USA Terrorismus vor

Berlin / Saarbrücken (ots)

Der Vorsitzende der Linksfraktion im
Bundestag, Oskar Lafontaine, hat der deutschen Außenpolitik im 
Zusammenhang mit dem Libanon-Einsatz vorgeworfen, sich "verirrt" zu 
haben. "Sie glaubt, Militäreinsätze überall auf der Welt wären im 
Interesse Deutschlands", sagte Lafontaine der "Saarbrücker Zeitung"  
(Dienstagausgabe). Diese "Sucht" sei ein fundamentaler Wechsel der 
deutschen Politik. "Das Ergebnis ist, dass die deutsche Außenpolitik 
den Terrorismus ins Land holt". Beim Einsatz im Libanon könnten 
Konfliktsituationen entstehen, warnte Lafontaine. "Man stelle sich 
vor, ein deutscher Soldat würde auf einen Israeli schießen, oder 
umgekehrt, ein israelischer Soldat würde einen deutschen Soldaten 
töten". Ein Einsatz deutscher Soldaten in dieser Region sei aus 
historischen Gründen "völlig abwegig".
In dem Gespräch kritisierte Lafontaine die Kriege in Jugoslawien, 
Afghanistan und im Irak als "Bruch des Völkerrechts". Die Linke 
definiere Terrorismus als das Töten unschuldiger Menschen zum 
Erreichen politischer Ziele. "In diesem Sinne sind auch die Kriege in
Afghanistan und im Irak Terrorismus von Seiten der Koalition der 
Willigen".

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