Saarbrücker Zeitung: Religionsfernes Leben in Deutschland beeinflusst auch die Zuwandererkinder
Studie des DIW
Saarbrücken (ots)
Die säkulare deutsche Gesellschaft färbt auch auf die Kinder von Zuwanderern ab, ob sie wie viele Zuwanderer aus Osteuropa katholisch sind, oder muslimisch. Diese Ergebnisse der Langzeitstudie "Sozio-oekonomisches Panel (SOEP)" des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung veröffentlichte die "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe). 25 Prozent der Kinder mit polnischem Hintergrund, die fast alle katholisch sind, besuchen demnach regelmäßig Gottesdienste, bei türkischen Kindern muslimischen Glaubens sind es 20 Prozent. Ältere Zuwanderer aus Polen und der Türkei besuchen noch deutlich häufiger Gottesdienste in Deutschland als ihre Kinder, zu jeweils rund einem Drittel. "Das religionsferne Leben in Deutschland beeinflusst offenkundig auch die Kinder von Zuwanderern" schreiben die Verfasser der Studie in einem Gastbeitrag der Zeitung. Bei allen Zuwandererkindern liegt der Anteil regelmäßiger Gottesdienstbesuche zwischen zehn und 20 Prozent. Zum Vergleich: bei jungen deutschen Katholiken sind es neun Prozent und bei jungen deutschen Protestanten drei Prozent. "Die deutsche Mehrheitsgesellschaft sollte sich vor der zwar im Vergleich zu Deutschen überdurchschnittlichen, aber insgesamt doch gering ausgeprägten Religiosität der Zuwandererkinder nicht fürchten", heißt es in der Analyse.
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