Holzöfen: Strengere Feinstaub-Grenzwerte und Filter-Pflicht?
Mehr Feinstaub durch Holzöfen als durch Auto- und Lkw-Motoren
Zweifel an Effizienz und Klimaschutz beim Heizen mit Holz
Berlin (ots)
Wer mit Holz heizt, sollte sich auf strengere Grenzwerte und eine mögliche Filter-Pflicht einstellen. Darauf weist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online ( www.co2online.de) hin.
Grund dafür sind Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Pläne der Europäischen Union (EU) und Forderungen von Umwelt- und Klimaschutzorganisationen. So sollen in Zukunft deutlich weniger Schadstoffe in der Luft erlaubt sein. Als besonders gesundheitsgefährdend gelten Feinstaub und Stickstoffdioxid.
Nach Diesel-Fahrverbot bald Holzofen-Verbot?
Bisher waren die Schadstoffe vor allem ein Thema im Straßenverkehr. Eine Folge waren teilweise Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge. Experten gehen davon aus, dass nun die rund elf Millionen Holzöfen und eine Million Heizkessel für feste Brennstoffe stärker in den Blickpunkt geraten. Denn sie stoßen mehr Feinstaub aus als alle Motoren im Straßenverkehr.
Ein Verbot gilt bereits für sehr alte Kaminöfen (bis Baujahr 1994). Für die Baujahre 1995 bis 2010 gibt es eine Frist bis Ende 2024. Bei einigen neuen Anlagen müssen ab 2022 die Schornsteine höher sein, um die Belastung mit Feinstaub zu verringern. Details dazu sind auf www.co2online.de/heizen-mit-holz zu finden.
Für vorhandene und neue Kaminöfen ist auch eine Filter-Pflicht im Gespräch - vor allem dort, wo Grenzwerte bereits jetzt überschritten werden. Filter kommen bei Kaminöfen bisher nur sehr selten zum Einsatz. Dabei ist eine Nachrüstung in vielen Fällen möglich. Fördermittel gibt es dafür aktuell nicht. Das Siegel "Blauer Engel" erleichtert die Auswahl umweltfreundlicher Ofen-Modelle.
Effizienz und Klimaschutz: viel Luft nach oben
Für möglichst wenig CO2 ist bei Kaminöfen die Energieeffizienz entscheidend. 40 Prozent der eingesetzten Endenergie gehen jedoch verloren oder werden verschwendet, wenn ein Kaminofen zusätzlich zur Hauptheizung genutzt wird. Das zeigt eine Studie von co2online und der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Gebäude mit Kaminofen verbrauchen 16 Prozent mehr Energie als ohne.
Die CO2-Bilanz hängt auch vom Brennstoff ab. Holz wird häufig als klimaneutral bezeichnet. Doch das ist umstritten. Denn ein verbrannter Baum ist kein wertvoller CO2-Speicher mehr. Neu gepflanzte Bäume brauchen viele Jahre, um ebenso viel CO2 zu speichern. Nur bei nachhaltiger Forstwirtschaft werden mindestens genauso viele Bäume neu angepflanzt wie gefällt. Neben der Herkunft des Holzes ist auch die richtige Nutzung des Kaminofens wichtig. Auch dazu gibt es Tipps auf www.co2online.de/heizen-mit-holz.
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Über co2online
Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online ( www.co2online.de) steht für Klimaschutz, der wirkt. Mehr als 40 Energie- und Kommunikationsexperten machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und PraxisChecks stark dafür, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Die Handlungsimpulse, die diese Aktionen auslösen, tragen messbar zur CO2-Minderung bei. Im Fokus stehen Strom- und Heizenergie in Gebäuden, Modernisierung, Bau sowie Hilfe im Umgang mit Fördermitteln. Unterstützt wird co2online von der Europäischen Kommission, vom Bundesumweltministerium sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.
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