OZ: Kommentar zu Bayern
Koalition
Osnabrück (ots)
Neue Zeiten
Die jetzt getroffene Koalitionsvereinbarung ist für die CSU ein Dokument des Schreckens, weil damit ihr Machtverlust besiegelt wird. Noch schlimmer: Die Partei hat nicht einmal eine Alternative, als gute Miene zu diesem traurigen Spiel zu machen.
Ihr Niedergang scheint unaufhaltsam. Erst verliert die CSU die absolute Mehrheit bei der Landtagswahl, dann verschwinden ihre Matadore Beckstein und Huber gedemütigt aus der ersten Reihe, und ausgerechnet mit der Linksliberalen Leutheusser-Schnarrenberger musste die einstige konservative Speerspitze nun um Posten und Projekte feilschen - noch vor einem Jahr eine unvorstellbare Lage.
Bezeichnend für den dramatischen Umbruch ist auch der gescheiterte Versuch, den Vorstand der Landesbank abzulösen. Die CSU ist nicht einmal gemeinsam mit der FDP mehr stark genug, ihre Position in dieser Personalie durchzusetzen. Auch das wäre vor einem Jahr undenkbar gewesen. Die Zeiten, als ein Machtwort aus der Münchner Staatskanzlei fast Gesetzeskraft besaß, sind damit für alle sichtbar vorbei.
Dies muss für Bayern kein Schaden sein. So bleibt etwa im Fall Landesbank der fatale Eindruck, dass vor allem der scheidende Finanzminister Huber nur nach weiteren Sündenböcken suchte, um von eigenen Fehlern abzulenken. Das ist ihm gestern zum Glück misslungen.
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