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OZ: Kommentar zu Kirchen
Reformationstag

Osnabrück (ots)

Des Feierns wert
Alles spricht für einen deutschlandweit freien Reformationstag. 
Denn kirchengeschichtlich war das eine gewaltige Initialzündung, als 
Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine Reformthesen in Wittenberg 
kundgetan hat. Ein Tag zum Feiern auch für Katholiken. Denn wenn am 
Ende auch die Kirchenspaltung stand, so verbindet sich mit diesem 
Anlass doch etwas anderes: Luther wollte damals seine katholische 
Kirche bessern - die es bitter nötig hatte -, keine neue gründen. Und
stand damit in 100-jähriger guter Tradition katholischer 
Reformanstrengungen seit dem Konstanzer Konzil.
Wem das als Basis noch zu schmal erscheint für einen gesetzlichen 
Feiertag, dem sei gesagt: Auch jenseits des Religiösen ist der 
Reformationstag erinnerungswürdig: Aufklärung und Betonung der 
Eigenverantwortung - also zwei Grundpfeiler der Demokratie in ihrer 
aktuellen Form - haben hier eine starke Wurzel. Teurer Luxus? Gerade 
dieser Einwand gegen den Reformations- als Feiertag greift nicht. Zum
einen ist die evangelische Kirche seit der Preisgabe des Buß- und 
Bettages zur Finanzierung der Pflegeversicherung 1994 in Vorleistung.
Zum anderen besticht das Beispiel Baden-Württembergs und Bayerns: Die
haben die meisten Feiertage und obendrein die höchste 
Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung.

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Telefon: 0541/310 207

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