Neue OZ: Kommentar zu Banken
Landesbanken
BayernLB
Osnabrück (ots)
Ende der Großmannssucht?
Zu groß, um zu sterben - diese fatale Erkenntnis setzt sich nun auch im Fall der Bayerischen Landesbank durch. Die Regierenden des Freistaats haben dabei bisher eine klägliche Figur abgegeben - selbst, wenn man zu ihren Gunsten annimmt, dass sie von den vielen Milliardenrisiken und -verlusten bei der BayernLB immer erst hinterher erfahren haben. Wer sich so von Managern vorführen lässt wie der frühere CSU-Chef und Finanzminister Erwin Huber, kann politisch einpacken. Und deshalb ist die Zehn-Milliarden-Steuergeld-Spritze zugunsten der Bank auch gefährlich für Horst Seehofer.
Als Ex-Verbraucherminister mag der neue Ministerpräsident darauf drängen, dass die BayernLB sich auf ihre Wurzeln besinnt, nämlich das Kundengeschäft in der angestammten Heimat. Doch das beherrschen die Sparkassen eigentlich schon ganz gut. Und die Großmannssucht, die sich unter Seehofers Vorvorgänger Edmund Stoiber bei der Landesbank breitgemacht hat, wird schwer zu beseitigen sein.
Wie stark diese Sucht ist, zeigt dieser Vergleich: Die Nord/LB hat gar nicht so viele Mitarbeiter, wie sie die BayernLB jetzt loswerden will - und sich auch nicht in den USA verzockt. Ginge es nach Solidität, müsste also eigentlich Hannover Standort einer großen fusionierten deutschen Landesbank werden. Das aber wird Großmannssucht in Hamburg, Düsseldorf oder München wohl zu verhindern wissen.
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