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Neue OZ: Kommentar zu EU
Konjunktur
Steinbrück

Osnabrück (ots)

Steinbrück überzieht
Es gehört neben seiner intellektuellen Schärfe und brillanten 
Rhetorik zu den besonderen Eigenschaften von Peer Steinbrück, dass er
unverblümt seine Position vertritt. Bei ihm weiß man 
dankenswerterweise meistens, woran man ist. Zuweilen überzieht 
Steinbrück aber auch - so wie jetzt im Streit um die richtigen 
Strategien zur Begrenzung der Wirtschaftskrise.
Die britische Regierung via Interview abzuwatschen ist nicht nur 
undiplomatisch, sondern auch taktisch unklug. Denn damit verstärkt 
Steinbrück den Eindruck europäischer Uneinigkeit. Vertrauensbildende 
Maßnahmen zur Beruhigung von Märkten und Verbrauchern sehen 
zweifellos anders aus.
Zudem riskiert der Minister, von den Ereignissen überrollt zu werden.
Denn während er noch zu suggerieren versucht, Deutschland tue genug, 
sind andere schon weiter und signalisieren immer offener Bereitschaft
zu zusätzlichen Wachstumsimpulsen - Angela Merkel eingeschlossen.
Angesichts der unheilvollen Konjunkturprognosen wäre alles andere 
auch nicht zu verantworten. Zwei Jahre Rezession in Folge sagt das 
renommierte Ifo-Institut voraus. Außerdem häufen sich Meldungen über 
Stellenabbau und Kurzarbeit. Solche Warnschüsse kann keine Regierung 
reaktionslos verhallen lassen - und auch der gestrengste Kassenwart 
nicht.

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Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: 0541/310 207

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