Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Deutsche Bank
Osnabrück (ots)
Auch gute Zeichen
Zehn Milliarden Euro - so groß ist die Differenz aus Gewinn 2007 und Verlust 2008 bei der Deutschen Bank. Das entspricht etwa dem Jahresetat der Krisenmanager von Finanz- und Wirtschaftsministerium zusammen. Zeitgleich steigt die Post bei dem Geldhaus ein, mittelbar also auch der Bund. Und bei der Hypo Real Estate steht nach der Commerzbank offenbar die nächste direkte staatliche Beteiligung bevor.
Wird die Lage also immer schlimmer? Mit einiger Vorsicht lassen sich die Fakten auch anders deuten. So kam der Verlust der Deutschen Bank zum Jahresende bedingt überraschend. Er ist maßgeblich Folge des Abbaus wertloser Positionen. Die Citigroup kostete diese Aktion das Dreifache. Das teilweise Bezahlen einer Übernahme mit eigenen Aktien ist zudem ein gängiger Weg und Folge sinnvoller Nachverhandlungen. Das zeigt zwar, dass die Bank finanziell am Limit ist. Aber alles andere wäre in diesen Zeiten ein Wunder, und aus dem KfW-Anteil an der Post eine staatliche Stützung der Deutschen Bank ableiten zu wollen geht viel zu weit.
Positiv ist außerdem, dass der Anleihemarkt anzieht. Sein Volumen hat sich aktuell verdoppelt - große Unternehmen erhalten somit wieder Geld. Auch der Zins für Darlehen zwischen den Banken ist auf ein Viertel des Wertes vom Herbst gefallen - das Vertrauen steigt also. Und Turbulenzen bei den Währungen bleiben bisher aus. All dies macht weniger Schlagzeilen als Milliardenlöcher, Staatshilfen und der Wirtschaftseinbruch. Aber es sind erste Zeichen, dass sich die Krise in ihrem Kern nicht weiter verschärft.
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