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Neue OZ: Kommentar zu Weltwirtschaftsforum
Türkei
Davos
Eklat

Osnabrück (ots)

Wenn einer, dann er
Ja, der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan durfte in 
Davos aus der Rolle fallen. Wenn eine Regierung in der Position ist, 
den Konfliktparteien des Nahen Ostens die Leviten zu lesen, dann die 
türkische. Schließlich verfolgt sie seit Jahren eine stille, aber 
überaus aktive und konstruktive Friedenspolitik in der Region. Deren 
Ergebnisse zählen doppelt, weil die EU derweil nichts hinbekommen 
hat, was die Konfrontation zwischen Israel und seinen Nachbarn 
entschärft hätte. Und weil die USA in Bush-kriegerischer Aufwallung 
die Region zur selben Zeit destabilisiert haben. Wer zum Beispiel mit
syrischen Unterhändlern über die türkische Moderation des 
israelisch-syrischen Friedensdialogs in Istanbul spricht, hört nur 
Gutes.
Mehr als mit sonst etwas empfiehlt sich die Türkei bislang mit 
ihrer stabilitätsorientierten Außenpolitik für eine 
EU-Mitgliedschaft. Vor 20 Jahren noch ein isolierter Ost-Pfeiler der 
NATO mit gespannten Beziehungen zu sämtlichen Nachbarn, tritt sie 
heute als ehrliche Maklerin zwischen ihnen auf. Mit exzellenten 
Kontakten zu arabischen Staaten, zu Israel und sogar zum Iran.
Dass die Wucht des israelischen Angriffs im Gazastreifen die Türkei 
um die auffälligsten Früchte dieser Politik zu bringen droht, 
begründet Erdogans Temperamentsausbruch. Und das nicht nur von 
türkischer Warte aus.

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Telefon: 0541/310 207

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