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Neue OZ: Kommentar zu Großbritannien
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Fernsehen

Osnabrück (ots)

Würdeloses Experiment
Eine krebskranke Quoten-Queen führt ihren Todeskampf, und die 
Kameras halten brutal drauf beim Zerfall des Körpers. Was bald 
erschreckende Wirklichkeit im britischen TV-Menschenzoo werden 
dürfte, wäre in Deutschlands Privatsendern so nicht möglich - und das
ist auch gut so.
Sein eigenes Schicksal im Schmuddel-Fernsehen zu vermarkten, bis hin 
zum Sterben in Großaufnahme, live und in Farbe: Das ist ein 
würdeloser Tabubruch. Selbst wenn er für den vorgeblich guten Zweck 
geschieht, die eigenen Kinder zu versorgen.
Tabus und Grenzen der Öffentlichkeit aber haben ihren Sinn. Sie 
bieten dort (Selbst-)Schutz, wo Vertraulichkeit und Intimität 
angebracht sind. Wie beim Ende einer Kranken- und Leidensgeschichte. 
Denn weder das Überbringen einer verhängnisvollen Diagnose noch das 
Sterben gehört ins Fernsehen - schon gar nicht, um damit bloß die 
Zuschauerzahl zu steigern.
Doch die skrupellosen TV-Produzenten einer noch nie da gewesenen 
Medien-Welt wollen es anders. Vielleicht interviewen sie ja bald 
schwer Verletzte auf der Autobahn, kurz vor dem Tod. Dabei besteht 
für ein Zerren in die Öffentlichkeit nicht die geringste 
journalistische Notwendigkeit. Gäbe es unerträgliche 
Sozialexperimente auch in Deutschland, wäre ein Aufstand der 
Anständigen die passende Reaktion.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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