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Neue OZ: Kommentar zu USA
Film
Oscars

Osnabrück (ots)

Kate und Görlitz
Kate Winslet lacht. Einst hat sie sich in einer TV-Satire über die
Berechenbarkeit der Oscars lustig gemacht. Wer einen wolle, müsse in 
Behinderten- oder in Holocaust-Dramen spielen. Nun hat sie ihn - als 
KZ-Wächterin. Hut ab vor dem im Voraus verspotteten Triumph.
Auch die Trophäen für den deutschen Shoah-Kurzfilm, für Sean Penns
Schwulenrolle und den toten Heath Ledger passen in eine 
Vergabe-Praxis, bei der stoffliche oder außerfilmische Aspekte den 
Ausschlag geben. Der Film eines Briten aber, in dem Inder Hindi 
sprechen, war bislang aussichtslos bei der US-zentrierten Verleihung.
Mit dem Preisregen für "Slumdog Millionär " erkennt Hollywood an: 
Kino lebt vom internationalen Geld. Die Academy öffnet sich der Welt 
und kürt mal einen Film, der in den USA mit nur zehn Kopien anlief.
Hollywood zahlt so in Glanz zurück, was es zuvor an 
Produktionsmitteln kassiert hat. Das gilt genauso für Winslets 
"Vorleser", der auch mit deutschem Geld gedreht wurde. Zum Beispiel 
in Görlitz. Schon lobt Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich 
Winslet und Görlitz als "Oscar-Erfolgsduo". So wird durch das 
Fördergeld Provinzmarketing refinanziert. Albern, aber unvermeidlich.

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Telefon: 0541/310 207

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