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Neue OZ: Kommentar zu Amoklauf in Winnenden

Osnabrück (ots)

Ratlos vor der Bluttat
Die Debatten gleichen sich: Auch nach dem Erfurter Amoklauf vor 
sieben Jahren und nach anderen vergleichbaren Fällen schossen die 
Forderungen nach neuen Verboten und anderen Gesetzesverschärfungen 
ins Kraut. Damals wie heute brachte die Palette der Vorschläge auch 
die Hilflosigkeit nach einer schrecklichen Bluttat zum Ausdruck - im 
verzweifelten und wütenden Gefühl, dass nun doch nicht einfach alles 
so weitergehen darf wie bisher.
Und dennoch: Patentrezepte, wie solche Taten künftig zu verhindern
wären, gibt es nicht. Eine Verschärfung des Waffenrechts ist 
jedenfalls keines, auch nicht ein komplettes Verbot privaten 
Waffenbesitzes. Auf einem blühenden Schwarzmarkt würde - wer es will 
- sich dennoch mit Pistolen und Gewehren eindecken können.
Auch kann niemand sagen, ob der Täter nicht auch dann ausgerastet 
wäre, hätte er keine "Killerspiele" konsumiert. Und Schulen zu 
Festungen zu machen, die sie mancherorts in den USA sind, kann 
niemand ernsthaft wollen. Ohnehin würde ein zum Äußersten 
entschlossener Mensch noch so strenge Sicherheitsvorkehrungen zu 
überwinden wissen. Den Hass des Tim K. auf sich und die Welt hätte 
keine der nun diskutierten Gesetzesverschärfungen gemindert.
Johannes Rau hat die bittere Erkenntnis nach dem Massaker von 
Erfurt auf den Punkt gebracht: Man solle seine Ratlosigkeit nicht mit
scheinbar naheliegenden Erklärungen zu verstehen versuchen, sagte der
damalige Bundespräsident. "Wir sollten uns eingestehen: Wir verstehen
diese Tat nicht." So ist es auch diesmal.

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Telefon: 0541/310 207

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