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Neue OZ: Kommentar zur Trauerfeier in Winnenden

Osnabrück (ots)

Wichtige Denkanstöße
Das Gedenken an die Opfer von Winnenden berührte die Herzen. Oder,
wie der Bundespräsident in seiner bewegenden Rede den Angehörigen 
versicherte: "Ganz Deutschland trauert mit Ihnen." So offenbarten 
sich in den Tagen der Not auch die Ideale von Menschlichkeit und 
Solidarität. Zugleich mahnt der Ort wie Erfurt und Emsdetten, alles 
dafür zu tun, um Amokläufe zu verhindern.
Dagegen gibt es zwar kein Patentrezept. Doch das Gefühl der Ohnmacht 
führt in die Irre. Vor zwei Jahrzehnten gab es noch keine Amokläufe 
an Schulen - heute schon. Was hat sich also in der Gesellschaft 
verändert? Die Angehörigen der Opfer haben die bemerkenswerte Kraft 
gefunden, in einem öffentlichen Brief dazu kluge Denkanstöße zu 
geben.
Auf die Fragen, wie ein Junge zum Massenmörder mutiert, wird es 
womöglich niemals eine befriedigende Antwort geben. Die 
Hinterbliebenen rufen dennoch völlig zu Recht dazu auf, den 
Jugendschutz im Internet zu verbessern und Gewalt im Fernsehen zu 
reduzieren. Oder was haben Killerspiele in Kinderzimmern verloren? 
Nichts - und deshalb ist die Forderung vom Bundespräsidenten richtig,
gegen gewaltverherrlichende Spiele vorzugehen. Auch ein 
restriktiveres Waffenrecht ist wünschenswert. Viele dieser Punkte 
wurden bereits nach dem Erfurter Schulmassaker gefordert. Geschehen 
ist seitdem aber zu wenig. Diesmal darf die Debatte nicht im Sande 
verlaufen.
+++

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Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: 0541/310 207

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