Neue OZ: Kommentar zu Schiffbau
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Osnabrück (ots)
Krise im Schatten
Die Krise hat ihre Symbole - Opel zum Beispiel. Eine Traditionsmarke kämpft ums Überleben, und jeder Schritt dieses Kampfes wird von den Deutschen genau beobachtet, alle wollen mitreden. Diese öffentliche Daueraufmerksamkeit trägt auch dazu bei, dass sich besonders viele Experten besonders viele Gedanken um Opel machen. In der maritimen Wirtschaft ist das anders. Ihre akute Not wird außerhalb der traditionellen Standorte kaum wahrgenommen - dabei sind hier 400000 Menschen beschäftigt.
Noch arbeiten die Werften an bestehenden Aufträgen, aber der totale Auftragseinbruch seit Ende des vergangenen Jahres wird Konsequenzen haben. Und dann wird die Branche vergeblich auf ein bundesweites Aufbäumen gegen den drohenden Jobabbau warten - eine emotional besetzte Dachmarke fehlt. Die Rettungsideen ähneln sich allerdings hier wie dort: Der Staat soll helfen. Dass die Regierung das Land nicht zum Reeder machen will, hat sie indes schon erklärt. So lange sie es auch nicht zum Autobauer macht, ist das in Ordnung. Was den Maritimen in der Krise bleibt, ist ein finanzieller Rettungsschirm, Kreativität für neue Produkte und der von der Kanzlerin gelobte Optimismus - das könnte zumindest die Großen ein Stück weit tragen.
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