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Neue OZ: Kommentar zu Europarat
Deutschland
Rassismus

Osnabrück (ots)

Gesetzlich gefördert
Rassismus ist derzeit in Deutschland kein großes Problem: Dieses 
Fazit der durchaus sensiblen Kommission des Europarates erfreut. Vor 
allem auch deshalb, weil die Experten zwar eine Präsenz des Themas 
bei einigen Parteien monieren, aber keinen Zulauf in gefährlichem 
Maße erkennen.
Irritieren muss dagegen, was die Kommission dem Staat bescheinigt.
Denn ein etwa im Schulsystem institutionell verankerter und teils 
gesetzlich geförderter Rassismus ist ja noch schwieriger erklärbar 
als das Vorhandensein von Ressentiments in dunklen Ecken und dumpfen 
Schichten der Bevölkerung.
So ist das gelobte Antidiskriminierungsgesetz nur auf Druck aus 
Brüssel zustande gekommen. Stattdessen wetteiferten manche 
Bundesländer um das schärfste Kopftuch-Verbot - mit der Folge, dass 
jede Trägerin als fundamentalistisch-vernagelt oder zumindest 
geschlechtlich unterdrückt diffamiert worden ist und nun auch 
außerhalb von Schulen Probleme hat.
Das hier beispielhaft mitschwingende Ziel, weniger diesen Frauen 
zu helfen als eine vermeintlich heile Welt nach Kräften zu 
verteidigen, erschwert es, eine echte und nicht symbolische 
Integrationspolitik zu betreiben. Die muss von Menschen anderer 
Herkunft etwa bei Sprache und Bildung durchaus Willen und Leistung 
verlangen. Ob aber jemand dabei ein Kopftuch trägt oder nicht, ist 
ganz und gar nebensächlich.

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Telefon: 0541/310 207

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