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Neue OZ: Kommentar zu Frankreich
Kunst

Osnabrück (ots)

Was ist los mit der Staatsräson?
Die Französische Revolution war nicht nur grausam und blutig, sie 
hatte auch ausgesprochen großzügige Seiten. Die Bürger der jungen 
Republik haben davon ausgiebig Gebrauch gemacht - bis heute. Doch nun
ist Schluss mit dem lustigen Selbstbedienungsladen. Denn an eine so 
gründliche Umverteilung der Besitzverhältnisse hat wohl zu 
Revolutionszeiten niemand gedacht. 34000 spurlos verschwundene 
Kunstgegenstände - das hält auf die Dauer kein Gemeinwesen aus. 
Irgendwann prunken nur noch die privaten Wohnsitze mit edlen 
Kostbarkeiten - und die öffentlichen Einrichtungen gähnen in 
glanzloser Leere.
Eines lag der "Grande Nation" doch immer am Herzen: repräsentativ 
nach außen zu wirken. Irgendetwas scheint also gerade schiefzulaufen 
mit der französischen Staatsräson. Vor allem, wenn ausgerechnet das 
Erziehungsministerium an der Spitze des Kunstklaus liegt. 45 Prozent 
Schwund an Teppichen, Möbeln, Gemälden und anderen Schätzen: Damit 
lässt sich dem Nachwuchs kein echter Bürgersinn für Mein und Dein 
einpflanzen. Wo kommt denn ein stolzes Land hin, wenn ihm seine 
Einwohner systematisch das Tafelsilber klauen. Erstaunlich nur, dass 
dem erst nach zwei Jahrhunderten nachgegangen wird.

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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